6. November 2010, 11:27 Games

Das mit Spannung erwartete Fable 3 von der berühmten Schmiede Lionhead Studios, welches exklusiv für die Xbox 360 entwickelt wurde, steht endlich in den Regalen. Kann das Rollenspiel auch diesmal mit seinem moralischen Setting und der riesigen Fantasy-Welt überzeugen? Lest es bei uns im Test!

Story
50 Jahre sind nach den Geschehnissen von Fable 2 vergangen und erneut bricht Unruhe im Reich Albion aus. Logan, eines der Kinder des Helden aus Fable 2, regiert als König mit eiserner Hand und lässt die Arbeiterschicht verhungern. Als sich Gerüchte über eine Hinrichtung eines Arbeiters breit machen, fängt der Protest des Volkes an. Ihr, wahlweise der Prinz oder die Prinzessin, seid der jüngere Bruder bzw. Schwester von Logan und müsst mit Grauen all seine Taten mit ansehen. Bis ihr und euer Mentor Sir Walter beschliesst, dass es so nicht weitergehen kann. In einer magischen Flucht aus dem Palast des Königs beginnt eure Reise nach Verbündeten, um eine Revolution zu starten.



Gameplay
Fable 3 gleicht spielerisch stark seinen Vorgängern. Ihr könnt weiterhin mit jeder Person interagieren und entweder nette oder fiese Gesten zeigen. Je nachdem könnt ihr eine Freundschaft aufbauen und im weiteren Spielverlauf gar eine Ehe mit Kindern haben. Doch dies sind nur die kleineren Side-Quests, die ihr erledigen könnt. Das Hauptaugenmerk liegt natürlich in der Revolution, für die ihr Verbündete braucht. Ihr zieht deshalb von Stadtteil zu Stadtteil und versucht die jeweiligen Bürgermeister/Stammesführer zu überzeugen, dass eine gebündelte Revolte gegen König Logan notwendig ist. Wer allein diese Haupt-Quests durchführt, wird in etwa 12 Stunden damit fertig sein, es lohnt sich deshalb ein Auge auf die vielen Möglichkeiten in Albion zu werfen.



Da wären zum Beispiel die kleineren Minispiele, mit denen ihr Geld verdienen könnt. Sei es als Strassenmusiker oder als Konditor, ihr müsst lediglich im richtigen Moment die angezeigten Tasten drücken. Das verdiente Geld könnt ihr auf verschiedene Formen investieren: Lebensmittel, Immobilien, Geschäfte sind nur einige Optionen. Altruistische Spieler können das Geld auch den bedürftigen schenken, was euer Ansehen wiederum erhöht.

Immer mit von der Partie ist übrigens euer Hund, dem ihr einen eigenen Namen verpassen könnt. Der gute Köter ist auch wirklich nützlich: Er findet Schätze und vergrabene Objekte, die ihr sonst bei schnellem Vorbeigehen nicht finden würdet. Immer wenn der Hund bellt, hat er etwas gefunden – wahrlich der beste Freund des Menschen.



Kampfsystem
Natürlich wird auch gekämpft in Fable 3. Das Kampfsystem folgt dabei einer „heiligen“ Dreifaltigkeit: Magie, Nahkampfwaffen und Feuerwaffen. Als Nahkampfwaffen könnt ihr zu Beginn zwischen einem Schwert und einem Vorschlaghammer wählen und als Feuerwaffen stehen euch Pistolen und ein Gewehr zur Verfügung. Im weiteren Spielverlauf könnt ihr eure Waffenstärke verbessern. Dies geschieht auf der sogenannten Siegesstrasse, welche eine Art metaphysischer Ort ist, der euren Spielverlauf anzeigt. Mittels der Gildensiegel, die ihr für eure sozialen Kontakte oder eure Kampffähigkeit erlangt, könnt ihr die Upgrades kaufen. Zudem könnt ihr hier neue Ausdrucksformen erlangen oder neue Fähigkeiten wie Stehlen erlernen.

Ein weiterer solcher übergeordneter Ort ist die Kammer eures Vaters – also des Helden von Fable 2. Hier werden all eure Kostüme, Waffen, Geschenke etc. verwaltet und ihr könnt mittels einer Karte per Knopfdruck von einem Stadtteil in den nächsten reisen. Zudem könnt ihr hier Freunde über Xbox Live in euer Spiel einladen oder einem zufälligen Fable 3-Spiel beitreten. Der Koop-Modus über Xbox Live funktioniert übrigens ziemlich gut, nur an Stellen mit zu vielen CPU-gesteuerten Charakteren geht die Framerate in die Knie.



Technik
Technisch sieht Fable 3 zuweilen ganz hübsch aus – im Vergleich mit Referenztiteln zieht das Werk aus den Lionhead Studios jedoch den Kürzeren. Besonders die nervigen Pop-Ups und die vielen Clipping-Fehler stören das (geübte) Spielerauge. Nichtsdestotrotz weisen die Charaktere einen hohen Detailgrad aus und auch im hintersten Ecken von Albion wurde nicht mit Texturen gespart. Fast noch wichtiger in Fable 3 ist jedoch die ganze Soundabteilung. Hierbei gilt es zunächst zu betonen, dass die deutsche Synchronisation einen sehr guten Dienst erweist. Besonders die Hauptcharaktere, Diener Jasper und Mentor Sir Walter, haben Stimmen, welche sehr gut passen. Bei der Musikuntermalung gibt es ebenfalls nichts zu bemängeln: Die epische Musik verdichtet die Atmosphäre und lässt euch tief in Albion eintauchen.

Fazit: Fable 3 ist ein grossartiges Rollenspiel – besonders für Anfänger. Wirkliche Profis werden etwas enttäuscht sein vom einfachen Schwierigkeitsgrad und der kurzen Spieldauer der Haupt-Quests von „nur“ circa 12 Stunden. Dafür entschädigt die grandios inszenierte Geschichte für einiges und auch das Upgrade-System motiviert. Einzig technisch hätte Fable 3 etwas besser abschneiden können, doch dies ist Kritik auf hohem Niveau. Wer ein Faible für Adventure- und Rollenspiele hat, braucht das neueste Fable!

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