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7. November 2010, 18:14 Kultur

"Viel Lärm um Nichts" im Schauspielhaus Zürich

Robert Salzer - Mit Shakespeare unter anderem erklären, wie Witze gebildet werden. Das Schauspielhaus wagt diesen Versuch auf sehr unterhaltsame Weise. Gewinne 3x2 Karten für die Vorstellung vom Mittwoch, dem 13. November!Kann man in einem Shakespeare Stück auch 400 Jahre nach dessen Veröffe...

Mit Shakespeare unter anderem erklären, wie Witze gebildet werden. Das Schauspielhaus wagt diesen Versuch auf sehr unterhaltsame Weise. Gewinne 3x2 Karten für die Vorstellung vom Mittwoch, dem 13. November!

Kann man in einem Shakespeare Stück auch 400 Jahre nach dessen Veröffentlichung noch herzhaft über die Scherze lachen? Nimmt man eine aktuelle Übersetzung und konzentriert sich auf die zeitlosen Spässe in der altenglischen Komödie, geht das durchaus wie Karin Henkels Inszenierung zeigt.

„Viel Lärm um Nichts“ handelt von einem Besuch einiger Kriegshelden in Messina, wo sie von Stadtpräsident Leonato herzlich empfangen und bewirtet werden. Erholung vom Kampf finden die Recken bei Liebeleien mit den einheimischen Damen. Erholsam scheint ausserdem auch das Intrigenspiel, welches ausdauernd praktiziert wird. Don Pedro, Prinz von Aragon, verkuppelt sehr gerne, während Don John, sein Halbbruder, sich mehr aufs Beziehungen zerstören konzentriert. Die Kombination dieser beiden Tätigkeiten führt sehr schnell zu unterhaltsamen Verwicklungen.

Karin Henkel scheinen an „Viel Lärm um Nichts“ vor Allem die Sprache und die Wortgefechte zu interessieren, beispielsweise jenes zwischen Benedict und Beatrice, dem ständig giftelndem Duo, das – wie soll es anders sein? – am Ende doch noch zueinander findet. Witze und Sprüche kommen nicht ohne Worte aus und Worte nicht ohne Buchstaben. Das ganze Alphabet steht deshalb aufgereiht auf der Bühne, das macht 26 Mädchen in braver Schuluniform, deren Laut auf ihrer Bluse aufgedruckt ist. Die Schulmädchenschar wird dann auch konsequent eingesetzt als Bühnenelement. Meist müssen sie als Gewächse herhalten, etwa wenn die Kriegshelden im Garten über die weiteren Schritte im Liebesintrigenspiel beraten. Die Buchstaben beeinflussen aber auch sonst das Geschehen. Wenn nämlich ein Buchstabe bei gewissen Szenen fehlt, kann er (bzw. sie...) nicht ausgesprochen werden. Die Shakespeare-Monologe erhalten so noch zusätzlichen Witz, wenn sie beispielsweise gänzlich ohne das „N“ auskommen müssen. Hin und wieder schiesst die Inszenierung aber auch über das Ziel heraus. Wenn Beatrice etwa anfängt über die Theorie der Witzbildung zu referieren, muss man sich schon zusammenreissen, dass man am Ball bleibt. Alles in Allem aber eine in sich geschlossene und stimmige, witzige Umsetzung.

Das Schauspielhaus und students.ch verlosen 3x2 Karten für die Vorstellung von „Viel Lärm um Nichts“ am Mittwoch, dem 17. November. Mach mit und geniesse mit Begleitung Shakespeares Klassiker

"Viel Lärm um Nichts" spielt 2010 noch an folgenden Daten im Zürcher Pfauen: 7./13./17./23./26. November; 1./9./27./30. Dezember

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