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11. März 2007, 00:00 CD / Vinyl

The Holloways - So This Is Great Britain

Christina Ruloff - Artist: The HollowaysAlbum: So This Is Great BritainRelease: 2.03.2007Label/Vertrieb: Phonag RecordsEs ist inzwischen ziemlich eng geworden am britischen Indie-Himmel und es ist für den interessierten Musikliebhaber noch schwieriger geworden, all die neuen Wunder in den musikali...

Artist: The Holloways

Album: So This Is Great Britain

Release: 2.03.2007

Label/Vertrieb: Phonag Records

Es ist inzwischen ziemlich eng geworden am britischen Indie-Himmel und es ist für den interessierten Musikliebhaber noch schwieriger geworden, all die neuen Wunder in den musikalischen Griff zu kriegen.

Das Debütalbum der Holloways wird aber nicht untergehen. So This Is Great Britain hebt sich nämlich durch schrägen Humor, gute Laune und Indie-Punk mit Geige und Mundharmonika deutlich ab. Hinzu kommen eine Prise Frechheit und die kluge Beobachtung des Alltags eines jungen Briten in der englischen Metropole London.

Der Titel gebende Track gibt eine deutliche Kostprobe vom Können des Quartetts: „Yeah this is Great Britain and these are our whores – David and Victoria there’s hope for us all.“ Alfie Jackson (Gesang, Gitarre, Mundharmonika), Rob Skipper (Gesang, Gitarre, Geige), Bryn Fowler (Bass, Gesang) und Dave Danger (Schlagzeug, Percussion) geben eine starke und zugleich ironische Absage an Patriotismus und Blairs Britannien: „In the Land of Hope and Glory, do we really rule the waves? The truth is a different story, we’re all just a bunch of slaves.“

sind dreist, ironisch und in guter Partylaune

In den popigen gute Laune-Songs Dancefloor und Two Left Feet werden freundliche, ja direkt liebenswürdige Töne angeschlagen. Das Leben als Brite in London ist nicht einfach: Von einem hübschen Mädchen um das letzte Pfund gebracht, bleibt nur noch die Verlassenheit „Where are my friends when I’m alone in the night time, please tell me how will I get home ... And how will I find love tonight? In a loveless city.“ Selten waren Glück und Verzweiflung so nahe beieinander und so schön beschrieben wie in Dancefloor. Und das Glück wartet hinter (fast) jeder Ecke: „I can’t really dance but baby won’t you dance with me / And if you wanna take a chance then baby take a chance on me“, singen die Jungs schön mehrstimmig und gutgelaunt in Two Left Feet.

Natürlich gibt es auch ruhigere und ernsthaftere Passagen, so in der Ballade Most Lonely Face, wo es um „the tale of a young girl“ geht, die einsam, aber nie alleine ist.

Im Grossen und Ganzen ist So This Is Great Britain aber gutgelaunt ironisch, nett punkig und abwechslungsreich. Man denkt nie: „Das kenn ich doch von irgendwoher“ und es gibt immer wieder Anlass zum Schmunzeln.

Letzter Höhepunkt auf der 13 Lieder starken Scheibe mit dickem Bonusmaterial für den Computer ist natürlich Fuck Ups: „All the fucked up fuck ups fucking me up with their stories and their tears and their cigarettes and beers ... killing me with their grim reality.“ Kein Wunder, stürmten die Holloways letzten Herbst die Nummer 1 der Indie-Charts.

„When I was one my Papa dropped me on my head and some damage was done. I am the Malcontented One I don’t fit in and I never have done.“ Man wünscht sich sehnlich, dass die Holloways auch auf ihrer zweiten Platte sich selbst bleiben und vielleicht mal auf dem Kontinent vorbeischauen.

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