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25. März 2008, 16:10 CD / Vinyl Music Kultur

Lird Van Goles - Who Set That Fire

Michael Heger - "More jazz than Mogwai, more doom than Bon Jovi.”Dieser Spruch ziert die MySpace-Site der "Lird Van Goles", einer dreiköpfigen Combo aus Schwyz. Mit ihrem vielversprechenden Debut-Album „Who Set That Fire“ hat die Band ordentlich Staub in der Schweizer Musiklandschaft aufg...

"More jazz than Mogwai, more doom than Bon Jovi.”

Dieser Spruch ziert die MySpace-Site der "Lird Van Goles", einer dreiköpfigen Combo aus Schwyz. Mit ihrem vielversprechenden Debut-Album „Who Set That Fire“ hat die Band ordentlich Staub in der Schweizer Musiklandschaft aufgewirbelt.

Sphärisch-düster führt 78’00 den Hörer an die urplötzlich wie Blitze aus dem Nichts erklingenden grellen Gitarren von United Kerosin heran. In Queens Of The Stone Age-Manier vorgetragener Stoner Rock, der nicht nur wegen der Chorsänge im Schlussteil zu Assoziationen mit der Band führt. Auch das nächste Stück Indoor – Cuhurum Dooom erinnert stark an den drogengetränkten Sound von Bands, die üblicherweise eher den Wüstengegenden des amerikanischen Kontinents zuzuordnen sind als den Schweizer Alpen. Gigantische Klangteppiche, die zuweilen an Isis erinnern, durchdringen das ganze Album ebenso wie die verspielten Eskapaden von Bands wie The Mars Volta. Wobei die Komplexität letztgenannter Band hier natürlich nicht annähernd erreicht wird.

Doch die Lird Van Goles erheben gar nicht den Anspruch darauf, oben genannte Bands in irgendeiner Weise zu übertrumpfen. Denn obwohl einem beim Hören von Who Set That Fire dutzende von Bands in den Sinn kommen, die man als Vergleiche heranziehen könnte, schaffen es die drei Jungs, nie als eine Kopie dergleichen dazustehen. Eher fügen sie die verschiedenen Soundmuster genannter Verbindungen zu einem frischen Ganzen zusammen. Nichts wirklich Neues zwar. Aber Rockmusik, die den Bogen zwischen sphärisch-sanften Parts und gewaltigen Noiseausbrüchen perfekt zu verbinden weiss, die gerade darum mehr als die Summe ihrer Einzelteile darstellt, die ordentlich kickt und erstaunlich viel Spass bereitet.

Einziger Kritikpunkt: Die Vocals. Sie erinnern manchmal stark an mittelmässige Schweizer Rockbands, die mit drei Akkorden um sich schlagen. Einen Vergleich, den der Sound der Lird Van Goles grundsätzlich nicht verdient. Bewegen sie sich doch instrumental weniger in der Challenge League als in der Super League der Gitarrenbands. Who Set That Fire ist jedenfalls ein Debut-Album, das Lust auf mehr macht. Zum einen Lust auf mehr solch hervorragende Musik, aber zum andern vielleicht auch Lust auf ein weiteres Bandmitglied, welches die Vocal-Parts übernimmt. Wer weiss, vielleicht schaffen die Lird Van Goles dann gar den Sprung in die Champions League.

Label/Vertrieb: Little Jig Records

Release-Date: 12.11.2007

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