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9. Januar 2011, 16:27 Kultur Music

SwissAward 2010 ehrt unermüdlichen Einsatz in Haiti

Christina Uebelhart - //Zürich Hallenstadion. Das Schweizer Publikum zeigte nach dem grossen Spendenaufruf für das Erdbeben in Haiti vor rund einem Jahr ein zweites Mal ein Herz für Haiti. Die Zuschauer wählten die Haiti-Helfer Rolf Maibach und Marianne Kaufmann zum Schweizer, beziehungsweise zur ...

Zürich Hallenstadion. Das Schweizer Publikum zeigte nach dem grossen Spendenaufruf für das Erdbeben in Haiti vor rund einem Jahr ein zweites Mal ein Herz für Haiti. Die Zuschauer wählten die Haiti-Helfer Rolf Maibach und Marianne Kaufmann zum Schweizer, beziehungsweise zur Schweizerin des Jahres 2010. Sie setzten sich gegen den Zweitplatzierten Kilian Wenger, Pascale Bruderer auf dem 3. Rang, Simon Ammann auf Platz 4 sowie die Altbundesräte Adolf Ogi und Moritz Leuenberger auf dem 5. Rang durch.

Ein Auszeichnung für selbstloses Handeln
Jedes Jahr werden Schweizerinnen und Schweizer oder in der Schweiz lebende Persönlichkeiten geehrt, deren Tätigkeiten einen Bezug zu unserem Land hat. Die Verleihung des SwissAward ist nicht nur eine Anerkennung für ihren Innovationsgeist, ihre Kreativität oder Eigenwilligkeit, sondern auch ein Bekenntnis zur Schweiz und ein Impuls für die Zukunft.

Die Schweiz mit vielen überdurchschnittlichen Persönlichkeiten
Betreffend der Nachfolge von Herzchirurg René Prêtre mangelt es nicht an Persönlichkeiten, die Überdurchschnittliches geleistet haben. Der zurückgetretene Schwingerkönig Jürg Abderhalden beispielsweise hätte den Sieg dem zweifachen Doppelolympiasieger Simon Amman gewünscht. Die Stimme des amtierenden Mister Schweiz Jan Bühlmann ging an Sängerin Sophie Hunger, welche immerhin den Award in der Kategorie Show entgegen nehmen durfte. Doch auch Nichtnominierte hätten den Titel als „Schweizer des Jahres“ beziehungsweise „Schweizerin des Jahres“ verdient. So würdigte der Mister Schweiz 2005 Renzo Blumenthal der im vergangenen Oktober verstorbenen Gotthard Sänger Steve Lee. Wäre es nach Rainer Maria Salzgeber gegangen, hätte seine Frau Chantal den SwissAward als „Schweizerin des Jahres“ mit nach Hause nehmen dürfen. „Für mich gibt es viele Menschen, die diesen Titel verdienen würden, sei es eine Lehrperson, eine Hausfrau oder eine Pflegeperson. Dieser Award soll als Ansporn für weitere gute Taten stehen,“ so ein geladener Gast.

Schweizer Publikum dankt für unermüdlichen Einsatz in Haiti
Die SwissAward Zuschauer wählten die 27-jährige Pflegefachfrau und den Bündner Arzt mit 19,74 Prozent zur „Schweizerin und Schweizer des Jahres 2010“. Die beiden hatten sich im letzten Jahr unermüdlich für die Erdbebenopfer von Haiti eingesetzt und zahlreiche Leben gerettet. Seit 14 Jahren arbeitet Rolf Maibach im Albert-Schweitzer-Spital auf Haiti, die Bernerin, welche mit einem Haitianer verheiratet ist, unterstützt ihn wo sie nur kann. Die selbstlosen Helfer von Haiti wurden zusätzlich in der Kategorie Gesellschaft ausgezeichnet und waren somit die grossen Gewinner des SwissAward abends.

Emotional überwältigt über die grosse Auszeichnung
Die barmherzige Krankenschwester Marianne Kaufmann zeigte sich sichtlich berührt und brachte nicht viel mehr ins Mikrofon als: „Ich bin selten sprachlos, aber jetzt bin ich es. Ich möchte mich ganz herzlich beim Publikum bedanken Und natürlich bei meinem Mann, der mich immer unterstützt hat“. Im Publikum sass auch ihr stolzer Ehemann, Patrick Barthelmy. Marianne Kaufmann fand in Haiti nicht nur ihre Berufung, sondern auch die grosse Liebe.

Mit dem Award dürfte auch jenes Hilfswerk des Albert-Schweitzer-Spital auf Haiti finanziell aufatmen. Letztes Jahr wurde mit René Prêtre, der mit seiner Stiftung unermüdlich Kinder und Jugendliche in Mosambik am Herzen operiert. Die Auszeichnung bedeute ihm sehr viel. Es sei das Beste, was ihm passieren konnte. Normalerweise sei seine Stiftung für Mosambik am Ende des Jahres in die roten Zahlen. Doch jetzt soll die Finanzierung für rund zwei Jahren gesichert sein. Auch das Helfer-Duo Maibach und Kaufmann können für die Hilfe in Haiti jeden Rappen gebrauchen.

Verewigung im Gedenkstein auf der Älggialp
Die Namen der diesjährigen „Schweizerin und Schweizer des Jahres 2010“ werden vermutlich im Sommer neben jenen der acht bisherigen Schweizerinnen und Schweizern des Jahres in den Gedenkstein auf der Älggialp, dem geografischen Mittelpunkt der Schweiz, eingemeisselt. Ebenfalls auf dem Gedenkstein verewigt sind seine Vorgänger René Prêtre, Bundesrätin Eveline Widmer- Schlumpf, Jörg Abderhalden, Köbi Kuhn, Peter Sauber, Lotti Latrous, Roger Federer und Beat Richner.

Fünf „SwissAwards“ verliehen
Nebst dem Titel des „Schweizer des Jahres“ wurden auch die „SwissAwards 2010“ in den Kategorien Wirtschaft, Gesellschaft, Politik, Kultur, und Show vergeben. In der Sparte Wirtschaft hob sich der Ricola Chef Felix Richterich von der Konkurrenz ab. In der Kategorie gewann überraschend Sophie Hunger, die es mit ihrer Musik schafft alle Generation anzusprechen. Für Kategorie Politik durfte Pascale Bruderer den Award entgegen nehmen. Als engagierte Politikerin und Nationalratspräsidentin schlägt sie erfolgreich Brücken zwischen den verschiedenen Generationen. Die Sozial engagierte Bruderer gewann gegen die beiden Altbundesräte Adolf Ogi und Moritz Leuenberger sowie Cornelio Sommaruga. Der erfolgreichste Schweizer Schriftsteller Martin Suter entschied das Rennen in der Sparte Kultur für sich und liess Egon Ammann und Melinda Nadj Abonji hinter sich.

Lifetime-Award
Wer kennt ihn nicht: Emil Steinberger. Der Kabarettist ist seit Jahren nicht mehr von der Schweizer Show-Bühne wegzudenken. Daher wundert es einem nicht, dass er am SwissAward 2010 dafür geehrt wurde. Der 78-Jährige hatte jedoch keine Ahnung von dieser Ehre, schliesslich besuchte er den SwissAward in der Annahme er müsse ein Los ziehen. Unter tosendem Applaus nahm Kabarettist Emil Steinberger von Freund und Kollege Viktor Giacobbo den Ehrenpreis entgegen. „Ich muss ehrlich sagen, dass es eine ziemliche Überraschung für mich ist. Aber es freut mich sehr“, so der Luzerner.

Interview mit SF Moderator Röbi Koller


Titelfoto: Schweizer Fernsehen
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