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5. Februar 2011, 14:29 Konzert Music

Review: JOHNOSSI - Die Schweden im seligen Chur, 29.01.2011

Sarah Schmidlin - Die Sonne hing gross und stolz am Himmel, als ich mit einigen Freunden das bündnerische Bergün beschlittelte. Kalt war es trotzdem und auch war das Schlitteln nicht der Hauptgrund für unseren Besuch der weissen Berglandschaft. Der eigentliche Grund nämlich, war das bevorstehe...

Die Sonne hing gross und stolz am Himmel, als ich mit einigen Freunden das bündnerische Bergün beschlittelte. Kalt war es trotzdem und auch war das Schlitteln nicht der Hauptgrund für unseren Besuch der weissen Berglandschaft. Der eigentliche Grund nämlich, war das bevorstehende Johnossi-Konzert in dem Churer Club "Selig". Selig hofften wir während des Konzertes auch ein wenig zu werden und darum lechzten wir nach den Abendstunden.

Sie kamen schneller, als gedacht. Nach einem ausgiebigen und exzessiven "all-you-can-eat"-Fajita-Plausch, machten wir uns auf den Weg zum Club. Da wir in einem Hostel "residierten", nahmen wir keine unnötige Kleidung zum Club mit, was sich bald schon als einen Fehler herausstellte. Wir warteten in der Kälte, in T-Shirts und Tanktops, auf den sadistischen Türsteher (er liess immer nur etwa 4 Leute in den Club), bis er uns reinliess.Die "Vorband", sprich die schwedische Sängerin Britta Persson, verzauberte das Publikum bereits sowohl mit ihrem sanften Pop-Rock als auch mit ihrem natürlichen Auftreten. Nachdem Britta, mit ihrer kurzhaarigen Pilzfrisur und keckem Mini-Kleidchen die Bühne verlassen hatte, folgte eine Wartezeit bis zu Johnossi.

Doch schon bald betraten John Engelbert und Oskar ("Ossi") Bonde die kleine Bühne in der hintern Ecke des Clubs. Die Location war nicht schlecht, jedoch stand vielen Zuschauern eine mitten im Raum stehende Spiegelsäule ein wenig im Weg. Mit dem atmosphärischen "Mavericks" begann der Zauber und schon bald war auch der Frust über die Spiegelsäule vergessen. Sie spielten sich sicher und emotionsvoll durch alte und neue Hits. Dauerbrenner wie "18 Karat Gold" und "Man Must Dance" fehlten natürlich nicht und spätestens dann, toste und tobte die Menge. Im Laufe des Konzertes drängten wir uns ein wenig nach vorne und verloren uns schon bald in der Menge. Das vorne und hinten war nicht mehr klar, und ein wenig konnte man sogar meinen, dass man statt an einem Johnossi-Konzert an einem Flogging Molly Konzert war. Diese aufgebrachte Adrenalin-Stimmung wurde dann aber, beinahe zum Glück, teilweise unterbrochen mit ruhigeren Stücken. John, die Rampensau, stürzte sich gegen Ende ins Publikum, welches den Stage-Diver durch die Menge trug. "Bed On Fire" und "Roscoe" bildeten die Schlusslichter und die Zugabe. Die Temperatur stieg auf gefühlte 60 Grad Celcius und die Kälte draussen schien bloss noch ein Mythos zu sein.Johnossi's roher, schrammelnder Sound hinterliess in unserer Seele eine Wärme, die wir selbst nach dem Konzert mit nach draussen trugen.

(Foto 1: Britta Persson auf http://psl.svt.se/psl/2010/8/27/vilken-svensk-musik-langtar-du-mest-efter-hosten-2010/ / Foto 2: John Engelbert, Chur 29.01.2011)

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