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12. Februar 2011, 20:30 Konzert Music

Pharoahe Monch: Souverän, aber unpersönlich

Marco Büsch - Ein gemütlicher Freitagabend (11.02.10) mit Pharoahe Monch und Jean Grae in der Roten Fabrik. Kein Schweiss, kein Rauch, gemütliches berisseln lassen, auch wenn es leider keine Stühle zum hinsetzen hatte .Der Konzertabend wurde kurz nach Elf von Jean Grae und ihrer Backup-Sän...

Ein gemütlicher Freitagabend (11.02.10) mit Pharoahe Monch und Jean Grae in der Roten Fabrik. Kein Schweiss, kein Rauch, gemütliches berisseln lassen, auch wenn es leider keine Stühle zum hinsetzen hatte .

Der Konzertabend wurde kurz nach Elf von Jean Grae und ihrer Backup-Sängerin eröffnet, wobei ich gleich zu Beginn an extrem positiv überrascht war von Jean Graes Bühnenpräsenz. Das Publikum dankte es ihr leider nicht, stand unmotiviert herum und ging auch nicht sonderlich auf ihre verbal ziemlich aggressiven Auforderungen zum mitmachen ein. Nach etwas mehr als einer halben Stunde kapitulierte sie dann vor dem Publikum, dass scheinbar grösstenteils nur auf Pharoahs Auftritt wartete.

Der Star des Abends betrat dann auch nach zehnminütiger Pause in einer punkigen Jeansweste den Saal, im Gepäck den DJ, einen Backup-Sänger und wiederum die Backup-Sängerin von Jean Grae. Er spielte sich durch sein ganzes Repertoire an Songs wie „Desire“ oder „Fuck it“, brachte ein kurzes Medley mit Feature-Songs wie „Oh No“ oder „The Life“, brachte ein, zwei Titel vom kommenden Album „W.A.R.“ und schloss das ganze schlussendlich gekonnt mit „Simon says“ ab. Leider kochte die Stimmung im gut gefüllten Saal kaum je richtig, einzig bei besagtem letzten Song schwenkten dann die meisten mit ihren Armen. Natürlich fehlte auch das kurze Anspielen von bekannten Songs wie „Shimmy Shimmy Ya“ oder „Hip-Hop hooray“ nicht und obwohl dieser Trick zur Stimmungsmache ein bisschen billig wirkt, funktioniert er doch jedes Mal wunderbar, das Publikum jubelte jedenfalls.

Pharoahe spulte seine Show ab, spielte so viel er musste und blieb dabei souverän, aber unpersönlich. Wobei man ihm keinen Vorwurf machen kann, denn wer gibt schon sein ganzes Herzblut in die Sache, wenn man das Gefühl nicht loswird, dass die meisten Besucher nur anwesend waren, weil untergrundiger Hip-Hop halt mega lässig ist und die Rote sowieso auch. Trotzdem war es ein gelungener Abend, denn drinnen war gemütlich warm und das Bier war billig. Und ich habe Jean Grae entdeckt, welche um einiges besser war als der Hauptact, auch wenn das kaum einer gemerkt, geschweige denn gewürdigt hat.

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