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12. März 2011, 13:06 Konzert Music

„We've finally made it“ – The White Lies in Zürich

Patrick Holenstein - Alle guten Dinge sind drei und im Falle der White Lies trifft dies absolut zu. Zweimal mussten Konzerte kurzfristig abgesagt werden, die Enttäuschung der Fans war jeweils gross. Umso schöner, dass es beim dritten Anlauf geklappt hat, denn gelohnt hat sich das Warten allemal.

Punkt 21:45. Im Komplex löschten die Lichter. Die White Lies betraten die Bühne und legten mit A Place To Hide gleich mächtig los. Da waren sie auch schon, die schlichten, kühl wirkenden und doch ästhetisch glänzenden Synthiesounds, da pumpte das Schlagzeug bereits stoisch seinen bedrohlichen Beat und die markante Stimme von Sänger Harry McVeigh säuselte genüsslich dazu. Ein Einstieg, der Erwartungen weckte. „S Schlagzüüg tönt ja geil“, schwärmte eine Konzertbesucherin und ihr Freund nickte. Recht hat sie. Das Schlagzeug markierte tatsächlich die Lebenskraft innerhalb der clever konstruierten Songs der Band, bildete quasi die pulsierende Aorta. Mehr als einmal waren die brachialen Salven des Schlagzeugs dann auch deutlich bis tief in die Magengegend zu spüren.

„We've finally made it“, kokettierte McVeigh nach etwas 10 Minuten mit der Tatsache, dass es – wie schon erwähnt – drei Versuche gebraucht hatte, um ein Konzert in Zürich zu spielen. Dafür hauten die White Lies gleich im Anschluss an seine Worte mit To Lose My Life einen ihrer ganz grossen Knaller raus. Schon in der Mitte des Show war klar, dass sich die Stücke des neuen Albums, Ritual, problemlos an die mittlerweile bekannten Songs des Debüt ankoppeln und sich ebenbürtig in die Setlist integrieren konnten. Mehr noch. Is Love zählte sicher zu den grossen Momenten des Abends und Bigger Than Us, die erste Single vom aktuellen Album, durfte nach eineinhalb Stunden ein packendes, vielleicht sogar grossartiges Konzert abschliessen. Allerdings war das Herzstück der Setlist dann doch Death. Der Aufbau, das präzise Spiel, die konsequente Steigerung des Schlagzeugbeats und der trockene Gesang klingen auf der Platte schon sehr beeindruckend und liessen im Komplex keinen Zweifel daran aufkommen, dass Death auch live einer der stärksten Songs der Band ist.

Nach dem letzen Ton war klar, dass die White Lies die Erwartungen, die der erste Song geweckt hatte, über weite Strecken erfüllen konnten. Zwischendurch flachte der Spannungsbogen minim ab, aber die Band hat inzwischen genug Erfahrung, um solche dramaturgischen Problemchen sofort mit einem der bekannten Songs abzufedern. Sieht man davon ab – schliesslich kennen dieses Problem selbst weitaus grössere Band -, haben sich die White Lies als absolut bemerkenswerte Liveband präsentiert, die den guten Ruf, den sie geniesst, sicherlich verdient.

Alle Bilder von der Homepage der White Lies.

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