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15. März 2011, 00:00 Movie

Ich bin Nummer Vier

Gregor Schenker - Der friedliche Planet Lorien wurden von bösen Killer-Aliens erobert; überlebt haben das nur neun Kinder in Begleitung ihrer jeweiligen Wächter.

Die verstecken sich auf der Erde, ständig auf der Flucht vor den Mogadorianern (den erwähnten Bösewichten), die ihr mörderisches Werk vollenden und auch die letzten Lorianer beseitigen wollen. Dabei müssen sie sich allerdings schön an die richtige Reihenfolge halten (weshalb auch immer); Nummer eins bis drei hat’s schon erwischt, als nächstes wäre theoretisch John (Alex Pettyfer) dran.
Der ist grade mit seinem Wächter Henri (Timothy Olyphant, aus Die Hard 4 und The Crazies) in eine verschlafene Kleinstadt gezogen, wo er sich mit dem örtlichen Schulschläger zankt, sich mit dem Physik-Nerd Sam anfreundet und sich in Sarah (Dianna Agron) verliebt. Sie ist auch der Grund, weswegen er sich weigert, weiterzuziehen – obwohl ihm sowohl die Behörden als auch die Magadorianer auf den Fersen sind. Schutz bieten ihm einzig seine allmählich erwachenden Alien-Superkräfte …

Hinter Ich bin Nummer 4 steckt ein durchgedachtes Geschäftsmodell: Der Film ist die Adaption eines Romans von Pittacus Lore (hinter dem Pseudonym stecken der A Million Little Pieces-Autor James Frey und irgendein Jungschriftsteller); die Rechte an der Erzählung sicherte sich Star-Produzent Michael Bay (Transformers), bevor das Buch überhaupt veröffentlicht wurde. So kommt die Verfilmung, inszeniert von D.J. Caruso (Disturbia), innerhalb von Rekordzeit in die Kinos. Roman und Film sollen sich gegenseitig in der Vermarktung stützen, gleichzeitig sind mehrere Fortsetzungen in Planung – das Vorbild erfolgreicher Serien wie Harry Potter oder Twilight ist offensichtlich.

Kreativität ist in diesem Geschäftsmodell Nebensache: Die (ziemlich infantile) Story ist ein konsequent unoriginelles Konglomerat aus verschiedenen Genreversatzstücken (nicht nur bei Zauberlehrlingen oder Glitzervampire, auch bei Superman, Buffy und diversen High-School-Romanzen wird abgekupfert), die spürbar auf die Zielgruppe der Teenager getrimmt wurden: Für die Jungen gibt’s Action und coole Monster (neben den Mogadorianern treten verschiedene Arten von Riesenviechern auf), für die Mädels eine (natürlich unerfüllte) Teen-Romanze und seichte Popsongs. Für den allgemeinen Niedlichkeitsfaktor sorgt ein kleiner Hund (ächz).

Überraschenderweise ist der Film ganz unterhaltsam: Ich bin Nummer 4 ist (bis auf vereinzelte Längen am Anfang) stimmig erzählt und rasant inszeniert, die Actionszenen und Spezialeffekte sind grandios und die Charakter, resp. Schauspieler sind gar nicht mal sooo unsympathisch (nervig ist aber, dass, von einer Ausnahme abgesehen, alle Teenager von Twens gespielt werden). Am Schluss war ich tatsächlich gespannt, wie es wohl weitergeht.

Was soll ich also sagen? Dieser Streifen ist ein herzloses Reissbrett-Projekt fern jeder Originalität und die Ausgeburt eines denkbar zynischen Geschäftsmodells, aber seine unterhaltenden Qualitäten kann man ihm nicht einfach absprechen; wirklich empfehlen kann ich ihn halt ebenso wenig. Sicher ist jedenfalls, dass Ich bin Nummer 4 eher für ein Teenager-Publikum als für Studenten geeignet ist.


Bewertung: 3 von 5


  • Titel: I Am Number Four
  • Land: USA
  • Regie: D.J. Caruso
  • Darsteller: Alex Pettyfer, Timothy Olyphant, Dianna Agron
  • Verleih: Walt Disney Studios Motion Pictures
  • Start: 17. März 2011
Fotos von Walt Disney Studios Motion Pictures
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