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23. März 2011, 15:05 Kultur Ferienratgeber

«Die 1002. Nacht.» Ein Reality Märchen. Teil IV.

students Redaktion - Das Bild dieser Moschee, welche mit seiner Schönheit ihrem Status wahrlich gerecht wird, brannte sich tief in Walters kurz zuvor noch ach so kleinkarierte Seele. „Nur kurz überlegst du dir noch auszugehen,“ fuhr sie fort...

Von Gabriel Roth (Text) und
Amir Moye – illlustration.com (Illustration)

... „aber da sich Clubs hier weder häufen noch der Stimmung dieser Stadt gerecht werden, welche sich, ihr Essen, ihre Gerüche und Menschen mit einer orientalisch-fremden Atmosphäre vollgesogen hat, lässt du es sein. Im majestätischen Hotel angekommen, lässt du dich erschöpft aufs Bett plumpsen. Am nächsten Morgen, bevor dein Flug dich bereits wieder in deine Heimat führt, gönnst du dir noch den Anblick des ebenso kleinen wie bezaubernden Majorelle-Garten. Die Abwechslung und Kreativität der Formen der Kakteen ist Abbild und Ausdruck deines gesamtheitlichen Eindrucks von Marrakesh.


Anschliessend schlenderst du über die französisch-anmutende Allee zum Ménara- Garten. Das riesige Bassin und das im Horizont dieser flachen Gegend sich in Revolte mächtig aufbäumende Atlasgebirge lassen dich auf einen Schlag, konzentriert auf einen Blick erkennen, welch unvergessliche Eindrücke du in den letzten 24 verflossenen Stunden hast gewinnen können. Wieso du dich vorher versteckt hattest, wieso du nicht öfter dich in fremden Gegenden, fremden Leuten anvertraut hattest, Speisen dir hast entgehen lassen, bei denen dir jetzt das Wasser im Mund zusammenläuft, wieso du nichtraus in die weite Welt gegangen und sie erkundest hattest, all dies kannst du dir beim Anblick solch fremder Schönheit beim besten Willen nicht erklären.“ Und damit schloss sie, ihren Traum, der eigentlich Walters war, kroch unterm Tischhervor und verschwand, nicht ohne sich aber noch kurz umzudrehen, Walter die Hand anzubieten und lächelnd zu sagen: „Hat mich gefreut, dich kennen zu lernen…Übrigens,meine Name ist Scheherazade.“ Und dann war sie weg.

Und die Moral von der Geschicht: Überlassen Sie das Couch-Potato-Dasein Anderen. Vergessen Sie Voxtours, Dschungelcamp und Fernweh. Sehen Sie selbst, fühlen Sie selbst, riechen Sie selbst, schmecken Sie selbst, hören Sie selbst. Oder wie Henry David Thoreau einst schrieb: „[Ich hatte den Wunsch] mit Überlegung zu leben, dem eigentlichen,wirklichen Leben näher zu treten, zu sehen, ob ich nicht lernen konnte, was es zu lehren hätte, damit ich nicht, wenn es zum Sterben ginge, einsehen müsste, dass ich nicht gelebthatte. Ich wollte nicht das leben, was nicht Leben war; das Leben ist so kostbar. Auch wollte ich keine Entsagung üben, außer es wurde unumgänglich notwendig. Ich wolltetief leben, alles Mark des Lebens aussaugen, so hart und spartanisch leben, dass alles, was nicht Leben war, in die Flucht geschlagen wurde.“

Dies war der vierte und letzte Teil. Lest das Märchen von 1002 Nächten auf Students.ch: Teil 1 gibt es hier, Teil 2 hier und Teil 3 hier!

Destination Scout. Gäbu und Amir reisten als Students.ch Destination Scouts nach Marrakesch. Hier findet ihr den detaillierten Reisebereicht mit Fotos und Movies.

Mehr Infos und selber Destination Scout werden: Students.ch/reisen.
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