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15. April 2011, 23:31 Konzert Music

Noah & The Whale feiern The First Days Of Spring

Patrick Holenstein - Fünf Jungs aus England, in adretten Anzügen, die durch ihre überaus unkomplizierte Art und durch ausgesprochen feine Folksongs den Weg in die Herzen finden. Das sind Noah & The Whale. Im Abart haben sie überzeugt.

Wie startet man ein Konzert? Noah & The Whale haben dafür eine instrumentale Version von Queens Kulthit Bohemian Rapsody gewählt. Ob das eine gute Idee war, sei mal dahingestellt, aber immerhin kannte jeder im Abart den Text. Dafür lobte Sänger Charlie Fink später das Publikum: „Ihr seid super. Ich mochte euren Gesang am Anfang.“ Das Kompliment hat die Band natürlich auch verdient. Sie verstand es, durch Dynamik und gelegentliche Kunstpausen, wie zum Beispiel bei Rocks And Daggers, die Spannung zu halten. Auch wenn die Stücke zwischendurch sehr ruhig wurden - Fink nannte es den „romantischen Teil des Sets“ -, eintönig waren die Songs kaum. Ob es die unwiderstehliche Melodie von Love Of An Orchestra war, die im Abart ihr Schönheit entfaltete, oder die berührende und herrlich schrullig rumpelnde Ballade, My Door Is Always Open, Noah & The Whale vermochten zu überzeugen.

Das lag nicht zuletzt daran, dass sich die fünf Musiker sehr aufrichtig zeigten, anfangs fast etwas scheu agierten und zusehends auftauten. Dazu kommt, dass sie innerhalb des Sets die Instrumentierung variierten. Mal mit Akustikgitarre, polyphonem Gesang und Violine. Beim nächsten Song wieder mit viel Keyboard- und Synthieklängen. Spannend am Sound von Noah & The Whale waren ausserdem die vermeintlichen Referenzen an andere Musiker. Wie gewollt sie sind, müsste man die Band selbst fragen. Ob der Keyboardlauf bei Tonight’s The Kind Of Night absichtlich an Joy Divison erinnern soll oder der Elektrobeat bei The Line Assoziationen zu Depeche Mode erzeugen muss; Spass gemacht haben beide Songs. Gegen Schluss wurde L.I.F.E.G.O.E.S.O.N. – hier waren The Kinks deutlich als Einfluss zu erkennen – zur heimlichen Hymne des Abends. The First Days Of Spring zelebrierten Noah & The Whale leidenschaftlich, kosteten die letzen Momente der Show aus, und beendeten damit ein überaus charmantes Konzert.

Wer Noah & The Whale verpasst hat, kann sie am Gurtenfestival noch einmal sehen.

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