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21. April 2011, 00:00 CD / Vinyl Interview

Inti mit Fler: Wandert er bald aus in die Schweiz?

Nives Arrigoni - In einem Telefoninterview mit Fler stellte Students.ch Nives Fragen zu seinem neuen Album, seinem Label und zu was denn jetzt zwischen ihm und Sido läuft. Beim Plaudern kam raus, dass Fler neben New York auch die Schweiz als mögliche Auswanderungsdestination sieht. Das ganze Inti gibts hier.

Dein neues Album «Airmax Muzik II» erschien erstmals über dein eigenes Label Maskulin. Wie ist das nun, sein eigenes Musiklabel zu haben?
Einerseits ist es viel Verantwortung, anderseits freut man sich riesig über den Erfolg und die Selbständigkeit, die man dadurch erlangt. Sollte mal was schief laufen, gibt man niemandem die Schuld dafür. Man kann komplett allein bestimmen, ist aber auch für die Fehler, die passieren selber verantwortlich. Man gibt sein bestes und dann bereut man auch nichts.

Das Video zu «Nie an mich geglaubt» wurde in New York gedreht. Was fasziniert dich an dieser Stadt und warum wurde NY dafür ausgesucht?
New York ist die Geburtsstadt des Hip-Hops. Touristenorte in NY, wie die Einkaufsmeilen waren für mich nebensächlich. Wir waren in Harlem und in der Bronx, in den Gegenden wo viele amerikanische Rapper herkommen. Man merkt, dass die Menschen da die Hip-Hop-Kultur erfunden haben. Um ehrlich zu sein, könnte ich mir gut vorstellen mit meiner Freundin dahin auszuwandern. Nach New York. Oder in die Schweiz.

In die Schweiz? Warum gerade zu uns?
Ihr lasst euch nichts sagen, seid unabhängig vom Rest von Europa. Ausserdem sollen die Schweizer Banken sehr seriös sein (lacht). Ich finds super, dass die Schweiz ihr eigenes Ding durchzieht. In Deutschland sollte dies auch so sein...

Wie sieht die Situation zwischen Dir und Sido aus?
Ums mal so zu sagen: Die Situation zwischen Sido und mir ist schon seit längerer Zeit keine gute. Das ist aber nichts was mich weiter beschäftigt, das ist gerade kein aktuelles Thema in meinem Leben. Auf meinem Album kam mal was über ihn vor, weil das gerade zum Thema des Songs gepasst hat. Aber das ist kein Song gegen Sido. Die Leute bekommen die Differenzen nunmal mit, da kann man nichts dran ändern.

Was inspirierte dich, dein eigenes Modelabel aufzubauen? Warum heisst es Psalm 23? Bist du religiös?
Ich bin religiös. Ich glaube zwar nicht gerade an die Bibel, bin weder Christ noch Moslem. Für mich ist dies auch alles dasselbe, ich glaube daran, dass es nur einen Gott gibt. Dennoch fand ich, es wäre ein super Name für die Marke und auch die Idee dahinter, wenn man in der Bibel dazu liest. (Input: Psalm 23 ist ein Hirtenpsalm oder Psalm vom guten Hirten.) Das war ne super Message und ich finde, das passt ideal zu einer Marke, die auch etwas verkörpern soll. Aufmachung und Logo musste ich dann auch nicht weit suchen, da fiel mir sofort etwas ein.

Sarah Knappik ist ne Fotze. Mit diesen Worten eröffnest Du mehr oder weniger Maskulin TV. Warum? Und kannst Du nachvollziehen, warum man in das Dschungelcamp geht?

Ich kann nachvollziehen, dass man in ein Dschungelcamp geht. Nämlich weil man einfach Geld braucht...oder weil man einfach komplett bescheuert ist und sich vor der ganzen Welt zum Horst machen will. Wenn man sich jedoch selber etwas auf die Schippe nehmen will und dahin geht, ist das auch in Ordnung. Einige im Dschungelcamp haben sich selber nicht ernst genommen, was ich absolut okay finde. Allgemein aber finde ich die Tatsache schon albern, sich bewusst im Fernsehen zu blamieren und Spinnen und Schlangen zu essen. Die Knappik hat da komplett den Vogel abgeschossen. Die hat das ganze viel zu ernst genommen. Meiner Meinung nach hätte sie das ganze viel lockerer nehmen müssen. Ausserdem: Von wegen «Vegetarierin» und so. Die wusste schon vorher, was da gegessen wird. Ich empfand sie als sehr künstlich und arrogant und einfach ein sehr komischer Mensch.

Viele Rapper haben eine schwierige und schicksalhafte Vergangenheit. So auch Du. Denkst Du, Du wärst auch ohne diese schwierigen Zeiten zum Rappen gekommen?
Kann sein, aber ich hätte mir das nicht direkt ausgesucht. Ich bin der Meinung, dass Hip-Hop mehr als nur Musik ist. Es ist eine Lebensart, eine Lebenseinstellung. Leute die schwere Sachen im Leben erlebt haben bzw. die in Gegenden wohnen, wo’s nicht so toll ist, die verkörpern das, wofür Rap steht. Als Beispiel Thomas D, der für die Telekom einen Song schreibt. Der macht vielleicht Musik, hat aber nichts mit Rap zu tun. Wenn ich jetzt aus einer guten Gegend kommen würde, ein super Leben gehabt hätte, hätt ich mir den Stress nicht geben müssen. Ich hab nun mal den inneren Willen so auf die Kacke zu hauen wie jetzt.

Hast Du Rap-Vorbilder? Wenn ja, welche?
Natürlich aus Amerika Eminem, 50 Cent und Jay-Z. In Deutschland find ich sehr gut Kool Savas. Ich hör mir auch sehr gerne deutsche Rap Platten an und Rap aus der Schweiz und Österreich mag ich auch sehr gerne. Richtige Vorbilder an denen man sich orientiert, das war ne Zeit lang Sido zu Aggro Berlin Zeiten und Bushido. Mittlerweile orientiere ich mich an mir selbst.

Danke für das Inti und alles Gute weiterhin!
Zum Schluss gibts noch das neuste Video von Fler.

Video: Fler – Airmax


Hier gehts zur Album Kritik seines Albums.
Hier gehts zur offiziellen Homepage von Fler.
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