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20. Mai 2011, 05:11 Movie

Fliegende Fische

Raphaël Rück - Eine Wohlfühlkomödie mit allem drum und dran: knallige Farben und schrille Paradiesvögel. FLIEGENDE FISCHE ist die Geschichte einer unkonventionellen Mutter und ihrer Schiffskapitänin von einer Tochter...

In einer kleinen aargauischen Ortschaft am Rhein, da wo eine Brücke die kleine Schweiz mit dem grossen Kanton verbindet, spielt die Geschicht. Roberta arbeitet als Tourguide auf einem Boot und nicht selten angelt sie sich auch den einen oder anderen Touri. Dabei vergisst sie völlig, dass zuhause drei Kinder auf sie warten: Nana, die verantwortungsbewusste grosse Schwester und die zwei kleinen, Tatjana und Toto.

Als man Roberta (Meret Becker, KOKOWÄÄH) das Sorgerecht entziehen will, rafft sie sich zusammen und engagiert sich im Frauenchor – die originellen Lieder werden von den Singfrauen Winterthur interpretiert. Trotz der Mühe schämt sich Nana, gespielt von der vielversprechenden Jungschauspielerin Elisa Schlott zuletzt zu sehen in GIULIAS VERSCHWINDEN, (fast) zu Tode für ihre Mutter. Sie entschliesst sich, ihr den geeigneten Mann zu finden. Es wird sich jedoch schnell herausstellen, dass beide nicht denselben Männergeschmack haben und auch nicht gleich abgehärtet sind...

Güzin Kar ist die Drehbuchautorin und Regisseurin von FLIEGENDE FISCHE (siehe Kulturplatzbeitrag: http://www.videoportal.sf.tv/video?id=924a7660-b7f6-4bd4-9fc2-cf549ac80eca). Einige von euch mag ihr TV-Debüt LIEBER BRAD bekannt sein. Beide Filme zeichnen sich durch denselben Humor aus - zum Teil platt und grob, aber doch recht lustig. Ganz nach Kars Ausruf bei der Premiere: "Und jetzt gehen wir alle SAUFEN!". Sympathischer Auftritt zum Trtoz, der Film hat auch seine Makel.

Und zwar fand ich – wie Meret Becker bei der Premiere richtig bemerkte – enttäuschend, dass man die Stimme der deutschen Elisa Schlott nicht zu hören bekam. Die Spezifizität dieses glänzenden Mutter-Tochter Duos ist gerade der komische Sprachenmix. Da wirkt das Double mit Schweizer Akzent (Cheryl Graf) bei den Hochdeutschen Gesprächen leider ein bisschen unglaubwürdig. Meines Wissens redet man im Raum Basel auch noch kein Züridütsch, aber Grüzin Kar muss das besser wissen, schliesslich ist die Weltwochen-Kolumnistin in der Gegend aufgewachsen. Zugegeben: Komödien sind natürlich nicht die authentischsten Filmdokumente, wär ja halb so lustig!

Und die Musik? Die Tonspur fand ich – abgesehen von den beeindruckenden Winterthurer Singfrauen – ein bisschen einfallslos. Vielleicht wäre der Film doch besser fürs Fernsehen geeignet.

Bewertung: 3 von 5

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