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1. Juni 2011, 19:56 Konzert Music Festivals

Review: Metalfest 2011 @ Z7 Pratteln BL

Ragulan Vivekananthan - Am letzten Mai-Wochenende fand in Pratteln das Metalfest 2011 statt, welches zur selben Zeit auch in Deutschland und Österreich zahlreiche Metaller anlockte. In der Eidgenossenschaft traf sich die Metal-Gemeinschaft im legendären Z7, das Metal-Mekka der Schweiz schlechthin!

Und das Festival hatte es in sich! Neben der Pyro-Shows einiger Schweden und einer Gesichtsbemalung eines Iren, gab es auch einen blutigen Skandal während den vier Festivaltagen. Aber alles der Reihe nach. Die Fotos wurden von Proghippie.com gemacht. Weitere Fotos vom Festival findest du hier.

Jaaaaaaari!
Der erste Tag dient als Warm-Up für Fans und Veranstalter, denn es treten lediglich fünf Bands auf, wobei nur die letzten zwei erwähnenswert sind. Destruction gehören zu den Gründern des deutschen Thrash-Metals und einmal mehr können sie live überzeugen. Weniger gut sind dagegen die Engländer Cradle of Filth. Sänger, Gründer und Frontmann Dani Filth hat einmal mehr einen schwachen Tag erwischt und enttäuscht am Mikrofon. Nach der Show wird sogar gemunkelt, dass Herr Filth Playback gesungen habe. Das lassen wir mal unkommentiert stehen…
Am nächsten Tag geht das Fest erst richtig los. Erstes Highlight sind die Amerikaner Misery Index, die mit ihrem Death/Grind den Kater aus den Köpfen der Zuhörer herausballern. Kurz darauf gibt es den mit Spannung erwarteten Auftritt der Finnen Wintersun. Da man seit sieben Jahren auf ein neues Album der Band um Chef Jari Mäenpää wartet, sind ihre Auftritte sehr selten geworden. Und Wintersun enttäuschen nicht! Man hat fast das Gefühl, dass die Herren nie weg waren! Der Tag wird mit einer energiegeladenen Show von Arch Enemy beendet. Die Band mit der Frontfrau Angela Gossow gehört mittlerweile zu den besten Live-Bands der Szene.

Blutiger Skandal
Am dritten Tag überschlagen sich die Ereignisse. Zunächst eröffnen die Deutschen Excrementory Grindfuckers mit ihrer Spassmusik den Tag. Alte Schlager- und Popsongs werden „vergrindet“ und somit entstehen Songs wie Grindcore Mexicana, Grindin’ (=Limp Bizkit) oder Looking for Grindcore. Spass pur! Etwas später wird es verdammt hart, denn Krisiun aus Brasilien stehen auf der Bühne und lassen ihren hyperschnellen Death Metal auf das Publikum los. Dasselbe geschieht bei der kanadischen Todestruppe Kataklysm, wobei man erwähnen muss, dass ihr Bassist Stéphane Barbe extrem betrunken ist und sogar versucht die PA-Boxen zu begatten!
Bis hierhin verläuft das Metalfestival ruhig und ohne Aggressionen, wie es sich für Metalheads gehört. Doch dann geschieht das Unfassbare. Watain – geheimer Headliner des Tages – dürfen nicht auftreten, weil sie Blut in ihrer Show verwenden wollen, obwohl es vertraglich vom Veranstalter verboten wurde. Die Band und ihre Fans sind darüber natürlich erzürnt und lassen ihrer Wut freien Lauf. Bierdosen werden bei der folgenden Band Amorphis auf die Bühne geschmissen und die Security und Veranstaler werden beschimpft! Üble Szenen, die nicht an ein Festival gehören. Ob die Entscheidung richtig war, die Band nicht auftreten zu lassen muss jeder selber entscheiden. Der Verfasser begrüsst die Entscheidung und respektiert die konsequente Reaktion des Veranstalters. Glücklicherweise legen Sabaton als letzte Band eine Hammershow hin, die mit gut eingesetzten Pyros verfeinert wird. Und das Publikum erholt sich sehr schnell vom Watain-Schock.

Ding Dong Mötherfucker!
Der letzte Festivaltag steht im Zeichen des schwedischen Death Metals. Zunächst treten Evocation zwar viel zu früh aber gut gelaunt auf und zeigen der Meute, wie der Elchtod sich anhören sollte. Wenig später kommt die Überraschung des Festivals: Milking the Goatmachine. Es handelt sich dabei um vier Typen aus Deutschland, die Slam Death und Grindcore verbinden und während der Show Ziegenmasken tragen. Selten hatte es während einer Band so viele Zuschauer und der grösste Moshpit des Festivals fand während ihrer Show statt! Hammergeil! Dann ist es Zeit für die grossen Bands der Szene. Primordial aus Irland bestätigen, weshalb sie seit Jahren in den grossen Metalmagazinen in den jeweiligen Charts und Review-Rankings vorne dabei sind. Die Band um Alan Nemtheanga reisst das Publikum mit ihrer emotionalen Show mit. Vor allem Alan besticht durch seine Präsenz auf der Bühne, wahnsinn!
Nach den Iren kommen die kranken Schweden von Entombed. LG Petrov und seine Mannen spielen am diesem Tag nur Songs von den ersten zwei Alben und bedanken sich somit bei allen Old School Fans für ihre Treue. Jene anerkennen diese Geste und Moshen und Bangen sich zu Tode. Herr Petrov geht bis ans Limit und rotzt was das Zeug hält. Ein sympathischer kleiner Mann! Zum Schluss kommen noch die allseits bekannten Amon Amarth und ziehen ihre überdimensionale Show mit Pyros und Geballer durch und schicken das Publikum mit einen breiten Grinsen nach Hause.

Das Metalfest hat wieder einmal aufgrund der Bands und Fans überzeugt und die Veranstalter haben sich fair und konsequent verhalten. Was will man noch mehr?!
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