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13. Juni 2011, 22:32 Konzert Music Festivals

Afro-Pfingsten: Mehr Afro, als Pfingsten

Marco Büsch - Selten wird Afrika mehr gefeiert als an diesem Festival: Ein Frauenabend zwischen ruhigen Soultönen und energiegeladener afrikanischer World Music. Hier kam sicher jeder auf seine Kosten.

Den ersten Höhepunkt des Abends bot Diana King, welche in einem Batman-Shirt die Bühne enterte und sogleich energiegeladen loslegte. Die Jamaikanerin spielte mit ihrer Band einen guten Mix aus eigenen Songs wie „Summer Breezin“ und Coverversionen von Klassikern wie „Do you really want to hurt me“ und verstand es, dass Publikum zum Tanzen zu bringen. Aber wie das bei One-Hit-Wondern so ist, warten eigentlich doch alle nur auf den einen grossen Hit und so baute Diana King ihren Welthit „Shy Guy“ in der Zugabe zu einem gefühlten 15-Minuten-Remix-Monster aus, sodass am Schluss sicher auch der grösste Die-Hard-Fan von „Shy Guy“ auf seine Kosten kam.

Joy Denalane spielte mit einer grösseren Band auf, von denen einige wie Max Herre aussahen, was in einem alten FK-Fan die Hoffnung weckte, vielleicht noch „1ste Liebe“ zu hören zu bekommen. Aber nichts da, der echte Max war nicht dabei. An der sonstigen Show gab es aber wenig zu meckern: Joy war guter Laune, freute sich über die Bandbreite des Festivals und zelebrierte ihren HipHop-Background („der Beat ist ill“). Sie spielte fast ausschliesslich Songs aus ihrem neuen Album „Maureen“, wovon die meisten eher von der ruhigeren Sorte sind. Bewegung kam erst gegen Ende auf, als Joy das Feld der Band überliess und diese nochmals richtig Druck machte. Alles in allem war es ein gelungener Auftritt, nicht mehr und nicht weniger.

Als letzte Perle angepriesen, legte Nneka gleich mächtig los und sorgte für einen bewegungsintensiven Abschluss des Abends. Die Nigerianerin spielte viel aus ihrem letzten Album „No Longer at Ease“, aber auch einige neue Songs aus ihrem kommenden Album, welche durchaus positiv überraschten. Nneka selbst vermochte es mit ihren politischen Statements und Lebensweisheiten zwischen den Songs schön einen roten Faden durch das Konzert zu ziehen, aber das Highlight waren eindeutig ihre Rapeinlagen, welche das Publikum vollkommen mitriss und begeisterte. Der Frauenabend war ein würdiger Abschluss des Festivals und man sieht sich bei der 23. Ausgabe des Afro-Pfingsten Festivals wieder.

Afro-Pfingsten Festival: Offizielle Homepage

Fotogalerie Afro Pfingsten: PartyGuide.ch

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