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4. September 2011, 16:43 CD / Vinyl Music

Digitalism schlagen mit I Love You, Dude zurück

Fabian Keller - Nach ihrem Debut Idealism und einem Erfolg der wie eine Bombe eingeschlagen hatte. Wurde es lange Zeit still, um die zwei Hamburger Elektrotüftler. Ganz so still auch nicht: Grosse Touren, Werbespotsoundtracks und genug Zeit im Studio füllten die Zeit der beiden aus.

Jetzt schlagen sie endlich zurück und das sogar mit ganz viel Liebe. I Love You, Dude heisst ihr neuer Longplayer und hält was er verspricht: 10 Songs setzen dort an, wo Idealism aufgehört hat. Im Ganzen etwas weniger elektronisch, melodiöser und mit etwas mehr Vocalparts hält das Album den hohen Erwartungen stand. Stratosphere macht gleich zu Beginn auf gemächlicher bpm-Stufe klar, dass es sich wieder um ein schönes Konzeptalbum handelt, welches Digitalism typische Elemente stringent durch die einzelnen Tracks durchzieht. Durchgängig sind auch die Vocalparts, welche in 2 Hearts zum ersten Mal ganz viel Liebe versprühen. Und die Gesangspassagen sind über die Jahre definitiv noch sauberer geworden, aber genauso mitreissend geblieben. Und wer jetzt langsam wieder in die Digitalismwelt eingetaucht ist, wird von Circles mit schnellem Beat und noch eingängigen Gesangspassagen richtig hineingezogen. Wer hier noch keine Lust hat richtig abzutanzen/abzurocken, der versteht definitiv nichts von guter Musik.

Besonders gelungen ist so oder so die Gesamtkonzeption des Albums. Nach diesen ersten Vocalsongs, findet sich der Hörer nämlich in einem schnellen und sehr gut tanzbaren Discotrack Blitz wieder. Und wie immer, weiss man sofort, dass es ein Digitalism-Track sein muss, ohne ihm einen Hauch von Langeweile unterstellen zu wollen. Selbest gilt auch für Forrest Gump, welcher deutlich aggressiver, neue Klänge und auch eine neue Art von Gesang und sehr viel elektrisierende Gitarre zusammenbringt. Ohne natürlich auf eingägige, melodiöse Refrains zu verzichten. Eine allzulange Verschnaufpause erwartet den Hörer jedoch nicht, denn mit Reeperbahn, so könnte man sagen, tasten sich die zwei Hamburger Jungs nahe an prodigyähnliche BigBeat-Strukturen ran. Nimmt man ihnen ab – klingt gut. Gut klingt ebenfalls der Folgetrack Antibiotics, welcher der kultigen Roland 303 huldigt und eine saubere Prise Acid ins Album streut.

Dramaturgisch erfährt der Hörer bei Just Gazin' definitives Neuland. Nicht nur ist der Track richtig angenehm langsam, sondern finden sich auch tolle von Caethe eingesungene Gesangspassage. So richtig weiblich Mal, aber das ist auch schon die einzige Ausnahme auf dem Longplayer. Miami Showdown, wirkt daraufhin folgend als einziger Track des Albums leicht deplaziert. Zwar im selben Tempo jedoch für meinen Geschmack aufgrund der aggressiven Acidparts eher etwas unschön. Würde sich im ersten Part des Albums viel besser einfügen. Der Abschluss mit Encore gefällt jedoch wieder und schlägt die Brücke zu Idealism ohne eintönig zu wirken, aber doch die Wurzeln ihres Erfolges auch in I Love You, Dude tief einzuschlagen. Für alle die schon in unzähligen Party-, Club- und Konzertnächten zu Idealism abgegangen sind, ist dies ein deutlicher Must-Kauf mit Enttäuschungsfreiheitsgarantie!

Bildquelle: Offizielles CD-Cover
Videoquelle: Offizieller Youtube-Channel

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