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7. September 2011, 14:12 Wahlen 2011

Eins zu Null für die Konkordanz

Andreas Rohrer - Historiker und Nationalratskandidat für die BDP Danny Schlumpf über Hitzfelds Nati-Auswahl und was wir daraus für Schlüsse über die Konkordanz ziehen können. Ein students.ch Politblog im Hinblick auf die Parlamentswahlen 2011.

Wir sassen zu viert am Tisch und diskutierten über Fussball. Es ging um die Frage, ob man sich nicht zu viel versprochen habe, als man Ottmar Hitzfeld, den Trainer von Weltformat, die Aufgabe übertrug, die Schweizer Nationalmannschaft zu führen. Als Trainer von Bayern München konnte er sich seine Mannschaft zusammenkaufen, als Trainer der Schweizer Nati kann er das nicht. Da ist die Auswahl zwangsläufig begrenzt.

„Hitzfeld wählt komplett falsch aus“, meinte einer aus der fröhlichen Runde, „er muss ausschliesslich Spieler aus den drei oder vier stärksten Schweizer Vereinen nominieren. So hat er eingespielte Blöcke in Verteidigung, Mittelfeld und Sturm.“ – „Ach! Und den Derdiyok und den Senderos und Djourou und Benaglio – die lässt man dann weg, weil diese Spieler keinen eigenen Block bilden können, weil sie in Deutschland oder England spielen?“, hat ein anderer prompt nachgefragt und entgegnet: „Neinnein, vergiss die Blöcke, nur die besten Einzelspieler gehören in die Nati, und davon haben wird genug!“

Intensive Diskussionen, hin und her, bis der Dritte im Bunde einwarf: „Ich versteh euch nicht: Wieso einigt ihr euch nicht darauf, dass es ganz gut ist, wenn man zwei, drei starke Blöcke hat, die durch talentierte Einzelspieler ergänzt werden, die keinem dieser Blöcke angehören? Der Hitzfeld macht das doch genau so, und das wird schon funktionieren.“

Dieses Statement hat mir gefallen, und als Vierter im Bunde habe ich mir gedacht: Eins zu Null für die Konkordanz, die auf „Entweder–Oder“ verzichtet und Quantität und Qualität vereint. Vielleicht qualifiziert sich die Nati unter Hitzfeld doch noch für die Europameisterschaft? Und vielleicht ringen sich die Mathematiker unter den „Konkordanz-Experten“ doch noch zur Einsicht durch, dass sich ein erfolgreiches Team nicht wie ein Bausatzkasten zusammenstellen lässt?

Danny Schlumpf, 1978, ist Präsident der BDP Bezirk Illnau-Effretikon und Vorstandsmitglied BDP Kanton Zürich. Der Doktorand am Historischen Seminar der Universität Zürich kandidiert für den Nationalrat.



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Der students.ch Politblog zum Wahlherbst 2011

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