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27. September 2011, 11:16 Konzert Music

Owl City @ Abart: Von Nachteulen und Glühwürmchen

students Redaktion - Mit ihrem neuen Album "All Things Bright And Beautiful" gaben sich Owl City am 26. September im Zürcher Club Abart die Ehre. Mit ihren Songs, die laut Sänger, Songwriter und Multi-Instrumentalist Adam Young das Ergebnis seiner vielen schlaflosen Nächte seien, traf die Band den Nerv der jungen Crowd.

Donnergrollen. Doch es ist nicht etwa ein Wetterumschlag, sondern das Intro von Owl City, begleitet von Regengeräuschen. Also genau die Geräuschkulisse, die manch einer gerne nachts bei geöffnetem Fenster, eingekuschelt in eine Bettdecke, hört. Diese Stimmung war jedoch schnell vorüber, denn Adam Young und seine Band betraten die Bühne. Diese besteht aus der Keyboarderin Breanne Düren, die auch als Support-Act, auftrat und Matthew Decker, der an jenem Abend seinen Geburtstag feierte.

Der Zürcher Club Abart war an diesem Montagabend gut gefüllt, wobei auffallend viele Elternteile mit ihren eher jungen Kinder anwesend waren. Diese drängten sich in die ersten Reihen, und von Anfang an herrschte ein heiteres Kreischkonzert.

Mit "The Real World" startete die Band ihr Set, wobei der 25-jährige, den ich mir aufgrund der Songs eher als introvertiert und scheu vorgestellt hatte, sehr schnell das Publikum mit grossem Körpereinsatz zu animieren wusste. Und auch er selbst meinte, er sei "just a shy kid from out of nowhere in Minnesota, it's so surreal". Auf der Bühne weiss der Herr seine Schüchternheit jedoch gut zu überdecken!

Er betonte immer wieder, wie sehr im Zürich gefalle, verglichen mit seiner Heimat, dem flachen Minnesota, sei es einfach nur traumhaft, deshalb widmete er der Stadt den Song "Angels". Wie sehr er Zürich und auch das Publikum liebte, wiederholte er nach praktisch jedem Song, was mir mit der Zeit etwas auf die Nerven ging. Doch dem Publikum schienen diese Liebeserklärungen zu gefallen. Auch die Aussage, dass er noch Single sei, löste unter den Teenagern viel Jubel aus, nachdem ein Fan "I wanna marry you" in Richtung Bühne schrie.

Es folgten "The Bird And The Worm", wobei sich zu diesem Song noch zwei Violinistinnen auf die enge Bühne des Abarts quetschten. Diese sorgten für eine magische Stimmung und ergänzten den Synthie-Sound der Band um eine wunderschöne, neue Nuance. Dazu passte auch der zuckersüsse Gesang von Brianne.

Ihren grössten Hit "Fireflies", auf den wohl das ganze Publikum sehnlichst gewartet hatte, hob sich die Band wider Erwarten nicht zum Schluss auf, wodurch die Stimmung endgültig aufgelockert wurde. Das Publikum sang den ersten Refrain alleine, während es von Scheinwerfern hell beleuchtet wurde, später zauberten dann die Discokugeln viele kleine fireflies, also Glühwürmchen, an die Wände des Clubs.

Im Laufe des Konzertes schien Adam Young langsam die Puste auszugehen, doch er vermochte später die Stimmung mit "Alligator Sky", dem bisher grössten Hit aus dem neuen Album "All Things Bright And Beautiful", nochmals zu heben.

Die Band verabschiedete sich, wieder untermalt vom anfänglichen Donnergrollen, kehrte jedoch nach wenigen Sekunden auf die Bühne zurück und brachte mit "The Yacht Club" endlich den grössten Teil des Publikums zum Tanzen und Springen. Es folgte "If My Heart Was A House", eine eher langweilige und wenig stimmungsvolle Angelegenheit, da leider kaum jemand den Song zu kennen schien.

Es war ein stimmiger Abend im kleinen Abart, wobei die vielen Liebesbekundungen und Klatsch-Animationen für mich etwas zu viel des Guten waren. Doch das Publikum schien zufrieden und scharte sich um den Merchandising-Stand. Ausgestattet mit neuen Plüsch-Eulen, T-Shirts und Löwenkappen entliess der Club es in die laue Septembernacht, von Gewittern gab es glücklicherweise keine Spur.

Text: Silvia Greber

Offizielle Homepage: Owl City
Photo: Owl City Official

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