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1. November 2011, 17:40 Kolumnen

Eine Hommage an die Ostküste der USA - Teil 2

Stefan Tschumi - Im zweiten Teil dieser Hommage-Serie tauchen wir in die funkelnde Welt des Times Squares ein und treiben uns ein wenig im Big Apple herum.

Wer das erste Mal aus der Metro steigt und mittels Rolltreppe durch die Öffnung des Bodens in Richtung Times Square nach oben gleitet, dem dürfte wie mir damals auch, die Kinnlade nach unten fallen. Von der einen auf die andere Sekunde sind wir mit einer Dimension konfrontiert, welche die Vorstellungskraft sprengt. Die schiere Grösse der Hochhäuser lässt uns Wort wörtlich gemeint, klein werden.

Die Leuchtreklamen an den Gebäuden durchbrechen selbst die dunkelste Nacht und machen den Times Square zu einem Ort, an welchem bei Tage und bei Nacht sehr gut gemalt werden könnte. Soll heissen, am Times Square ist es enorm hell. Und das ist, enorm cool, weil enorm neu. Sie merken jetzt aus meiner Wortspielerei was ich sagen will. Der Times Square ist enorm und zwar in allen Belangen. Besuchen Sie ihn, kaufen Sie aber nicht dort ein. Dies ist viel zu teuer. Wiederstehen Sie der Versuchung und fahren Sie, wie dies auch die Einheimischen zu pflegen tun, in eine Shopping Mall. Da ich den Rahmen dieses Textes ungern sprengen möchte, bitte ich Sie um Nachsicht wenn sich meine kommenden Ausführungen auf Orte und Tätigkeiten beschränken. Würde ich, wie ich es gerne mache, sehr detailliert berichten, hätte dies ein Baumsterben, zurückzuführen auf meinen Papierverbrauch zur Folge. Und dies kann ich nun wirklich nicht verantworten. Deshalb folgen nun meine Tipps für Sie.

Da Sie ja jetzt ohnehin schon in New York sind, besuchen Sie den Central Park. Wunderbar für gemütliche Spaziergänge im Sommer bei heissen Temperaturen, wunderschön für Kutschenfahrten im Winter bei romantischem Schneetreiben. Lassen Sie sich auf keinen Fall die Intrepit entgehen, ein ausgedienter und zum Museum umfunktionierter Flugzeugträger, von welchem aus Will Smith im Film “I am Legend“ einen Golfball in Richtung Strasse drosch. Fahren Sie ruhig raus zur Statue of Liberty und hoch aufs Empire State Building oder alternativ aufs Rockefeller Center. Die Touristenattraktionen sind auf Ihr Geld angewiesen. Besuchen Sie ein Baseball-Spiel der legendären New York Yankees. Zwar erschlagend langweilig aber gut um sein Englisch aufzupolieren, da man mit vielen Leuten in Kontakt kommen wird. Schöner Nebeneffekt, es gibt massig leckere Hot Dogs und Snacks. Picken Sie ein Museum Ihrer Wahl heraus und tun sie etwas für den geistigen Horizont. Schnüffeln Sie politische Luft der Sonderklasse und nehmen Sie an einer Führung durch die Vereinten Nationen teil. Zuletzt der wohl wichtigste Tipp für New York, der zugleich für alle anderen Städte gleichermassen gilt. Verlassen Sie das Zentrum, in diesem Fall Manhattan. Machen Sie sich ein Bild von den anderen Stadtteilen und den Aussenbezirken. Denn nur hier lässt sich die Authenzität finden. Nur hier trifft man das Ehrliche, das Unverblümte. Hier leben die Menschen, die wohl wichtigster Teil der Städte sind. Denn Sie machen die Städte zu dem, was sie in ihrer Komplettheit sind. Selbst wenn ihre Geschichten nicht immer die fröhlichsten sind und ihre Leben kaum einem Hollywood-Film entsprechen. Dies ist das wirkliche Leben und erst durch diese Eindrücke können Sie die vielen Facetten der Stadt ordnen und zu einem Ganzen zusammenführen. Oder anschaulich formuliert, stellen Sie sich einen Big Mac ohne die Sauce vor. Recht fad und unvollkommen, nicht wahr? Verlassen wir nun an dieser Stelle den Big Apple und hüpfen ein wenig an der Ostküste auf und ab.

To be continued...

Bildquelle: Stefan Tschumi

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