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3. November 2011, 17:54 Interview

Fard: Rappen ist ein Spiel.

Vanessa Kunz - Ein deutscher Freestyle-Rapper auf dem steinigen Weg nach oben. Fahad Nazarinejad aka Fard weiss wie mit Rap umzugehen ist. Mit 17 Jahren Erfahrung, gefeierten Höhen und durchgebissenen Tiefen lässt Fard am 4. November freudiges verkünden. „Invictus“ – Der Unbesiegte ist zurück.

Immer sportlich bleiben, so denkt Fard, der deutsche Rapper ohne Blatt und gross Mund, welcher mit seinem Kommerz-Debüt „Alter Ego“ auf Youtube-Klicks wie Pamela Anderson Brustimplantate sammelt. Wo früher Negatives berappt wurde, will Fard nun Vorbild sein und persönlichen Herzensangelegenheiten Luft machen. Wie sich das Ganze anhört, kann ab dem 4. November gehört, geliebt und verstanden werden.

students.ch traf den anscheinend verstorbenen Rapper (hä?) vor seinem Auftritt im Exil und wollte was über seinen neuen Shit, den deutschen Rapbeef und den persönlichen Elefantenrüssel erfahren.

Ey, wie geht’s denn?
Fard: Ja, geht so, geht so.

Wie jetzt?
Fard: Ach, ich hatte letzte Woche einen Autounfall, siehste hier noch die blauen Flecken im Gesicht. (Fard zeigt mir seine wirklich unschönen Blutergüsse im Gesicht.)

Ach ne, scheisse. Hattest nochmals Glück ne?
Fard: Klar. Ich bin noch ein wenig schwumrig im Kopf. Hatte ne Hirnerschütterung. Am liebsten würde ich mit Brille aus dem Haus gehen, weil alles so grell ist. Aber man soll ja nicht unhöflich sein, haha.

(Für alle, die die Gerüchte um einen angeblichen Tod Fards geglaubt haben - vergisst es, der Mann lebt, atmet und rappt weiter. So ists!)

Lass uns über was Schönes reden Fard. Deine neue Platte „Invictus“ wird am 4. November veröffentlicht. Was hat sich seit „Alter Ego“ verändert?
Fard: Vieles. Wir haben vor allem wert darauf gelegt, viel Positives vermitteln zu können. Das hat sich dadurch eingeschlichen, dass auf „Alter Ego“ die Resonanz auf diese Lieder wie „Junge ohne Herz“ oder „ Auf den Weg“ sehr gut war. Das hat mir auch die Augen geöffnet. Es sollte nicht immer negatives Bäschen sein, sondern auch korrekte Dinge sollten vermittelt werden.

Zwei Tracks auf „Invictus“ wurden bereits über 16bars als Musikvideo veröffentlicht. Eines davon ist „Endlich Helden“. Ein Hoffungssong. Ein Lied, welches vor allem junge Menschen dazu aufruft etwas aus ihrem Leben zu machen. Sag mal, ich dachte, du wolltest nie Vorbild sein. Ist Fard erwachsen geworden?
Fard: Haha, na klar, erwachsen geworden über Nacht! Ne, jetzt im ernst, das hat sich halt so mit der Zeit eingestellt. Du musst verstehen, als ich mit der Musik angefangen hab, da war ich selbst so alt, wie die, die jetzt meine Mucke hören. Ich sehe teilweise, wie die mich angucken und was ich für diese Personen darstelle. Wenn ich denen was sage, hören die wahrscheinlich mehr auf mich als auf irgend einen Professoren oder Elternteil, weil die halt nicht modern sind. Es ist mir schon wichtig, denen was auf den Weg mitzugeben. Etwas, was einen im Leben weiter bringt. Man muss was mit der Mucke anfangen können, die man macht.

Fard - Endlich Helden

Wer ist das bessere Vorbild. Du als Privatperson oder Fard?
Fard: Puh, schwierige Frage. Weiss ich nicht so. Ich denke, ich selbst bin schon das bessere Vorbild als der Künstler, Fard. Mh. Ja, kannste so tippen.

Du disst ja doch eher gerne deine Mitrapper aus Deutschland und sprichst Dinge frisch von der Leber weg an. Wo liegt aber bei Fard die Schmerzensgrenze? Wie weit kann man bei dir gehen?
Fard: Ach, man soll die Battles sportlich nehmen. Ich vertrags, solange es nicht persönlich wird. Es ist ja nur ein Spiel, verstehste?

Moment. Nicht persönlich?! Wenn du über jemanden rappst, dessen Freundins Klitoris so gross wie ein Elefantenrüssel ist, wie kann man sowas nicht persönlich nehmen?
Fard: Haha. Das mein ich nicht so, wie du das denkst. Ich hab ja auch niemanden spezifisch damit beleidigt. Ich greif da auch nicht alle an, die sich jetzt genau diesen Song anhören. Sonst wären ja irgendwie x-tausende krass wütend auf mich, haha! Fühltest du dich angegriffen?

Was ich? Ne. Ich weiss ja, wie ich aussehe.
Fard: Haha. Na also. Man soll sich nicht alles im Leben zu persönlich nehmen, weisste. Wenn ich jemanden angreifen will, dann rap ich schlecht über seine Mucke, die mir nicht gefällt. Die Person bleibt aussen vor.

Noch nie eins auf die Fresse gekriegt wegen deiner provokanten Art?
Fard: Ne. Gewalt ist keine Lösung, klar. Ich meine, ich komme aus einem Land, das genug Heftiges erlebt hat. Aber keine Gewalt ist auch keine Lösung. Wenns sein muss, muss es sein.

Du hast ne neue Platte, bist auf Promotour und viel beschäftigt. Hast für die Neue auch schon Promobeef durchgezogen?
Fard: Promobeef? Ach ihr immer mit dem Beef! Hier Beef, da Beef. Komm jetzt, in Deutschland ja, da gibt’s doch gar keinen Beef! Alle Rapper, die behaupten, sie hätten Beef mit dem und dem, das ist Schwachsinn, ja! Weißt du, wie das aussehen würde, wenn hier Beef herrschen würde?! Dann wären hier vor der Lobby Leute mit Messern und Knarren und würden sich die Köpfe einschiessen. So sieht Beef aus! Sido weiss, von was ich rede. Der lief in der Schweiz vor mir davon und jetzt reden alle von Beef. Abgehauen ist er, ja. Das geht nicht. Weisst du, die, die wirklich verstehen, was Beef ist, die würden dir das nie sagen. Die stehen dann plötzlich vor dir und greifen an. Dann kannst du mal gucken, was jetzt Beef ist oder nicht.

Wenn Beef, dann also richtig. Sonst lächerlich, richtig?
Fard: Richtig.

Man ist gespannt auf deine neue CD. Am 4. November ist es soweit. Angst?
Fard: Ne, Angst nicht. Nervös bin ich. Ich freue mich. Es ist auf jeden Fall wieder was anderes, aber immer noch im Fard Stil.

Fard - Seine Geschichte


Rappste auch endlich mal über die Liebe?
Fard: Ha, lustig, dass du das fragst. Tu ich ja. Sogar auf gleich zwei Stücken. Eines davon heisst S.O.S und das andere „Erster Kuss“.

students.ch verlost die neue CD von Fard "Invictus" - take your chance und hol dir das Baby!



Offizielle Homepage: Fard
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