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12. Dezember 2011, 00:00 Kultur

Eisprinzessin Sarah Meier - Sportlerin des Jahres

Christina Uebelhart - „Es war einmal", so beginnen viele Märchen. Nichts anderes war der Gewinn der EM-Goldmedaille von Sarah Meier. Und erst noch ein besonders kitschiges. Die 27-jährige erfüllte sich den lang ersehnten Traum in ihrem letzten Wettkampf, vor heimischem Publikum in Bern und als letzte Läuferin der Kür.

Der Fakt alleine, dass Meier den EM-Thron bestieg, wäre nichts Besonderes. 2007 und 2008 hatte die achtfache Schweizer Meisterin den EM-Titel nur knapp verpasst. Doch die Voraussetzungen hätten widriger kaum sein können. Weil Meier Ende Oktober einen Bänderanriss im Fuss erlitten hatte, trat sie in Bern ohne Wettkampfpraxis an.

Von dieser Verletzung erholte sich die Zürcher Unterländerin bis zu den Europameisterschaften nicht vollends. Die Trainings waren ein Auf und Ab. Hätten die Titelkämpfe nicht in der Schweiz stattgefunden, wäre Meier gar nicht angetreten. So biss sich die Kämpferin durch. Sie blendete alles aus, was gewesen war. Auch die letzten beiden Auftritte an internationalen Meisterschaften, die mit Enttäuschungen geendet hatten: An den Olympischen Spielen in Vancouver wurde sie 15., an den darauffolgenden Weltmeisterschaften in Turin verpasste sie als 26. die Kür.

Sarah Meier - Das Wunder von Bern!
Angesichts des unerwarteten Happy Ends flossen in Bern zahlreiche Tränen - auch bei Meier. Sie konnte ihr Glück kaum fassen, als sie ihren Sieg realisierte. Als sie danach im Interview mit Stéphane Lambiel gefragt wurde, wie sie das gemacht habe, erklärte sie: "Ich weiss es wirklich nicht. Es kommt mir vor wie in einem Film. Ich habe immer von diesem Moment geträumt und kann gar nicht glauben, dass er jetzt wahr wurde." Vor der Kür hatte sie zu Lambiel gesagt: "Ich glaube, ich muss sterben." Dermassen nervös war die Zürcher Unterländerin gewesen.

Die Hartnäckigkeit Meiers verdient höchste Anerkennung, denn sie durchlebte in ihrer Karriere viele Tiefen. Zahlreiche Verletzungen warfen sie immer wieder zurück. Es gab Zeiten, in denen sie als ewiges Talent abgeschrieben wurde. Doch Meier kämpfte sich immer wieder zurück, auch von einer Diskushernie und einem Hüftdefekt in der Saison 2008/2009. Deshalb sorgte sie in Bern für eine Sternstunde im Schweizer Sport und wurde logischerweise zur hiesigen Sportlerin des Jahres gekürt.

Wiedersehen bei Art on Ice
Sichtlich berührt und überwältigt bedankt sich die stolze Eisprinzessin bei ihrer Familie, ihrem Team und bei ihren treuen Fans dank denen diese Auszeichnung überhaupt möglich gewesen ist.
Auch wenn die Bülacherin die Wettkampfkarriere an den Nagel gehängt hat, ist mit dem Eiskunstlaufen noch lange nicht Schluss. Wie jedes Jahr gehört auch Sarah Meier zum Ensemble der brilliianter Eisgala Art on Ice. "Ich freue mich euch bei Art on Ice wiederzusehen", so die stolze Eiskunstläuferin. Exkllusiv für students.ch verrät sie: "Ich laufe zu einem Stück, das ursprünglich von Christina Aguilera gesungen wird. Beim zweiten Programm handelt es sich um ein Stück zur Musik von Mick Hucknall."

Nächste Hürde zur Schweizerin des Jahres 2011 am "SwissAward 2011"
Am Samstag, 14. Januar 2011 hat Eisprinzessin Sarah Meier als Sportlerin des Jahres die Chance zur Schweizerin des Jahres 2011 gekürt zu werden. Auch dieses Mal werden wieder Swiss-Awards in den Kategorien Politik, Wirtschaft, Kultur, Show und Gesellschaft verliehen. Mit einem "SwissAward"werden Menschen geehrt, die durch Mut, Innovation, Kreativität oder Eigenwilligkeit auf sich aufmerksam gemacht haben. Von den Siegern aus den verschiedenen sechs Kategorien wird am Schluss der Sendung die Schweizerin bzw. der Schweizer des Jahres 2011 geehrt.



Homepage Sarah Meier
Homepage Art on Ice

Titelfoto: Matthias Uebelhart
Fotos: Matthias Uebelhart
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