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18. Januar 2012, 17:28 Kultur Movie

Kino: Man on a Ledge – Ein riskanter Plan

Marco Büsch - «Man on the ledge» ist ein intelligenter, actiongeladener Thriller mit Avatar-Star Sam Worthington, steht auf der Verpackung. Dass Worthington mitspielt stimmt. Der Rest wohl eher nicht.

Nick Cassidy (Sam Worthington) ist ein ehemaliger Polizist und sitzt im Gefängnis für einen Raub, den er nicht begangen hat. Bei der ersten sich bietenden Gelegenheit flüchtet er und versucht seine Unschuld zu beweisen. Zu diesem Zweck steigt er auf den Fenstersims eines Hotels und verlangt von der angerückten Polizei mit der Polizeipsychologin Lydia Anderson (Elizabeth Banks) zu sprechen. Währenddessen dirigiert er per Headset den Raub des Diamanten, den er schon einmal gestohlen haben soll, um so seine Unschuld zu beweisen.

Man könnte meinen, ein Mann, der auf einem Fenstersims steht und damit droht hinunter zu springen, könnte der Anlass für einen tiefgründigen Film sein. Das ist er aber nicht. Ehrlich gesagt, vergisst man während des Films gerne mal, dass der Mann gerade auf einem Fenstersims im zwanzigsten Stock eines Hochhauses steht und damit gedroht hat sich umzubringen. Das ist zwar der Aufhänger und das wäre vielleicht ein wirklich guter Film geworden, aber um das Publikum dann mitzureissen, hätte es einen Hauptdarsteller mit Charakter gebraucht und ein paar geistreiche Dialoge.

Das wussten wahrscheinlich auch die Drehbuchautoren und da dies nicht der Fall ist, springt der Film vom Fenstersims stets zum eigentlich spannenden Teil des Films: Dem Raub des Diamanten. Dieser wird in einer Oceans Eleven-mässigen Weise inszeniert mitsamt unerwarteter Problemchen und Ausrutschern, welche einem das Herz in die Hose rutschen lassen.

Sofern man nicht schon ein Dutzend solcher Filme gesehen hat, denn das ist das eigentliche Problem von Man on a ledge: Es gibt keine Überraschungen. Jeder Schritt ist voraussehbar und darüber kann auch die ständige und übertriebene Effekthascherei nicht hinwegtäuschen. Die einzigen beiden Überraschungen bleiben zum einen die Unterwäsche-Szene von Genesis Rodriguez, bei der man den Autoren auf die Schultern klopfen will, weil sie den Mut hatten, jegliche Subtilität vermissen zu lassen und den Sex mit der Brechstange in den Film zu würgen. Zum anderen ist das Ende des Films so sagenhaft schlecht, dass es schon fast wieder gut ist. Leider nur fast.

Man on a ledge ist ein furchtbar mittelmässiger Film, der es selten schafft, wirklich zu unterhalten, obwohl er nur so vor Action strotzt. Die Einzige, die in diesem Film halbwegs überzeugt, ist Elizabeth Banks. Man wird das Gefühl nicht los, dass sie eine gute Schauspielerin wäre, nur ist Man on a ledge dazu einfach nicht der richtige Film. Vielleicht beim nächsten mal.

Bewertung: 3 von 5


  • Titel: Man on a Ledge – ein riskanter Plan
  • Land: USA
  • Regie: Asger Leth
  • Darsteller: Sam Worthington, Elizabeth Banks, Ed Harris
  • Verleih: Ascot Elite
  • Start: 26. Januar 2012
Bilder von Ascot Elite
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