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8. April 2012, 15:35 Kolumnen

Ben & Jerry's macht das Leben fair - Teil 2

Stefan Tschumi - Da wir nun wissen wie die Schulzeit von Ben und Jerry ablief, ist es an der Zeit herauszufinden, wie es dazu kam, dass die beiden sich entschlossen, die Ice Cream Marke Ben & Jerry's zu gründen.

1977 kam Jerry zurück nach New York und traf wieder auf Ben. Was die beiden nun beschlossen, sollte die Welt der Eiscreme grundlegend verändern.

Die Geburt von Ben & Jerry’s

Die beiden fassten den Entschluss in die Nahrungsmittelindustrie einzusteigen. Beabsichtig war ein Bagle-Laden. Da die Ausrüstung für ein solches Geschäft aber relativ viel kostet, beschlossen Ben und Jerry, sich auf Eiscreme zu spezialisieren. Dies kam auch daher, da die ehemaligen Hippies sich schon früh über die falschen Versprechungen auf den Eiscremeverpackungen bezüglich den grossen Stücken störten. Denn da wird jeweils von grossen Stücken, ja richtigen Chunks gesprochen. Drin findet man die aber nie. Grund genug etwas zu unternehmen. Zudem kamen beide ja schon in der Vergangenheit mit Eiscreme in Kontakt und zumindest von Ben war bekannt, dass er als Kind gerne seinem Vater beim Eiscreme essen zusah. Investiert wurden dann schliesslich fünf Dollar für einen Fernkurs in der Eiscreme-Herstellung.

Mit dem Wissen um die Zubereitung von Eiscreme in der Tasche zog es die zwei Busenfreunde nach Burlington in Vermont, da es hier ein College aber keinen Eiscremeshop gab. Und das hatte auch seinen Grund. Denn hier schneit es oft und viel. Nichts desto trotz investierten die zwei im Jahre 1978, 12'000 Dollar, wovon ein Teil übrigens ein Kredit war und eröffneten in einer alten Tankstelle den Ben & Jerry’s Homemade Ice Cream Parlor, was zu gut Deutsch so viel wie Ben & Jerry’s Hausgemachter Eiscreme-Salon bedeutet.

Die Eiscreme-Revolution

Die Eiscreme von den beiden wurde ein riesen Hit. Es bildeten sich jeweils grosse Schlangen vor dem Shop. Hauptsächlich Studenten, welche alle die neuartige Eiscreme probieren wollten. Neuartig deshalb, da Ben und Jerry so ziemlich alles zusammen mixten was aus ihrer Sicht einfach lecker schmeckte. Das Resultat waren die wildesten Kreationen an Eiscreme die man sich überhaupt vorstellen kann. Nebst grossen Fruchtstücken wurde auch Mal Cookie-Teig, ganze Nüsse und verschiedene Sirupsorten zusammengemischt. Die Grundlage bildeten dabei immer die Milch von Kühen aus Vermont. Jeden Tag entstanden neue Variationen, da die Eiscreme täglich frisch nach Lust und Laune produziert wurde. Dies pflegte Ben Cohen als Kind schon zu tun und änderte die bekannten Vanille und Schokoladenglaces durch Zugabe von Keksen und anderen Süssigkeiten zu waren Gaumenfreuden ab. Und was zu Kindszeiten funktionierte, kann ja im Erwachsenenalter nicht so falsch sein.

Im Jahre 1979 hielten Ben & Jerry’s zudem den ersten “free coen day“ ab, an welchem alle Besucher ein gratis Glace in der Waffel erhielten. Dieser Tag entstand aus der Philosophie heraus, dass es bei der Geschäftsidee nicht nur darum ging, Geld zu verdienen, sondern vor allem auch sich gut zu fühlen. Frei nach dem Motto: If it’s not fun, why do it?

Dieser Tag wird auch heute noch zelebriert. Und von Zeit zu Zeit sieht man auch bei uns ein Ben & Jerry’s Mobil durch die Städte fahren und gratis Glace verteilen. Also wenn ihr wiedermal ein mit Kühen bemaltes Fahrzeug am Zürcher Hauptbahnhof seht, nicht zögern, es ist Ben & Jerry’s Time.

To be continued...

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