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16. Mai 2012, 17:16 Kultur

Rückschau: Das Tanzfest

students Redaktion - In 26 schweizer Städten wurde das ganze Wochenende lang mit dem Hintern gewackelt und dem Partner auf die Zehen getreten. Die Tanzschaffenden kreierten ein Wochenende voller Bewegung, erfrischendem Tanzvolk und starker Musik.

Das Tanzfeuerwerk wurde am Samstag, 12. Mai 2012, frühmorgens gezündet und junge Schnaufer krabbelten und tänzelten mit älteren Schnaufern, Mamis und Papis oder sogar mit der ganzen Familienbande im Tanzhaus Zürich. Das Kleinkindertanzen war aber nur eine Aktivität des Fests. Von explosivem Tanztheater über Akrobatik und Clownerie bis zu Capoeira, Tango Argentino und kreativem Tanz ab 50 reichte das Programm und der Tanz zeigte sich in all seinen Facetten. Um die Vorstellungen, Performances auf öffentlichen Plätzen, Tanznächte und die über 500 Schnupperkurse besuchen zu können, hätte man die Kunst der Zellteilung oder des Klonens beherrschen müssen. Ohne Erwartungen ging es an die ausverkaufte Verleihung des KUK-Awards (die lange Nach der kurzen und knappen Stücke; max. 15 Minuten) im Tanzhaus Zürich. Damit die Gäste fünf Stunden lang energievoll staunen und applaudieren konnten, wurde allen eine braune Tüte mit Brausepulver, ein Pfirsichquark, ein Apfel, in Alu verpacktes Sushi und andere Häppchen verteilt. Deshalb oder vielleicht auch des Tanzen willens füllte sich die Tribüne schnell. Begleitet vom Knipsen einer in der Ecke der Bühne installierten Kamera schwitzten professionelle Tänzer und Choreografen aller Tanzstile.

Zuschauen oder selbst Tänzer sein

Auf der Tanzfläche bewegten sich Künstler, die Blätter aus einer Ledertasche hervorwirbeln liessen, kopflos herumrannten, einander betatschten, als Einhorn dahinstarben, sich wie unter Drogen schweben liessen, serbischen Volkstanz lebten und vieles mehr. Dies fand nur bei geduldigen und in Kunst bewanderten Kennern Anklang. Andere packte wohl selbst das Tanzfieber und sie verschwanden in der Pause.

Am Sonntag bei schönstem Frühlingswetter fanden sich Pärchen beim Theaterhaus Gessnerallee ein, um sich aneinanderzuschmiegen und nebenbei Tango Argentino zu lernen. In einer Schnupperlektion wurde die Musik und der Körper eins. Der Feminismus über Bord geworfen und ertränkt, übernahm der Mann die Führung, auch wenn er die Frau dann teils unbeholfen gegen andere Tanzpaare stolpern liess. In diesem Kurs kam man als Tollpatsch und ging als heissblütiger, stolzer Tänzer.
Das Wochenende war ein voller Erfolg, zusammengesetzt aus Bewegung, Spass und herrlich schöner Musik! Auch für Tanzmuffel zu empfehlen…

Text: Vlora Mulaku
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