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18. Mai 2012, 00:00 Kultur

Yann Sommer schenkt Basel den Schweizer Cup 2012

Christina Uebelhart - Der FC Basel hat seine überragende Saison mit dem Sieg im Schweizer Cup gekrönt. Nach einer durchschnittlichen Leistung und einem 1:1 nach 120 Minuten gewann der Schweizer Meister FC Basel im Final gegen Luzern Penaltyschiessen mit ihrem fantastischen Goalieheld Yann Sommer.

Erstmals seit sechs Jahren wird der Schweizer Cupfinal wieder im Penaltyschiessen entschieden. In diesem ist Goalie Yann Sommer gegen Luzern der Matchwinner für den FC Basel (4:2). Nach 120 Minuten hatte es nach den Toren von Huggel und Puljic 1:1 gestanden.

Yann Sommer mit einer hervorragender Saison
Wer Yann Sommer bisher für einen Unbekannten hielt, kennt den Basler Goalie mit Zürcher "Schnurre" spätestens seit dem Cupfinal. Sommer parierte in der Entscheidung vom Penaltypunkt die Versuche von Moshe Ohayon und FCL-Captain Florian Stahel. Für Basel verwandelten alle vier Schützen (Yapi, Streller, Zoua, Shaqiri). Und wie ist das Rezept für die grandiosen Paraden im Penaltyschiessen? Yann Sommer: "Vor dem Anpfiff des Finals habe ich mir von Goalie-Coach Crevoisier noch die Vorlieben der FCL-Schützen auf einen Spickzettel notieren lassen. Doch dann habe ich mich entschieden, gar nicht mehr darauf zu schauen, sondern intuitiv zu handeln." Und was sagt der Held des Tages zu seinen Psychospielchen? Mit einem Grinsen im Gesicht meinte er "Das gehört einfach dazu. Der Schütze hat immer mehr Druck als der Goalie. Und man versucht einfach, ihn ­irgendwie aus dem Konzept zu bringen. Das kann man nicht immer machen, aber manchmal hilfts." Eines ist klar. Yann Sommer ist auf der Überholspur. Bis er endlich auch für die Schweizer Nationalmannschaft brillieren darf, scheint bald Wirklichkeit zu werden.

5. Double in der Geschichte des FC Basels
Damit holte das Team von Heiko Vogel zum elften Mal den Cup und zum fünften Mal in der Vereinsgeschichte - zum vierten Mal seit der Jahrtausendwende - das Double. Luzern bleibt nach der vierten Niederlage im sechsten Cupfinal der Trost, wohl in den Playoffs der Europa League ins internationale Geschäft einsteigen zu dürfen.

Benjamin Huggel verabschiedet sich mit einem Tor
Nach 120 Minuten und torloser Verlängerung stand es im Berner Stade de Suisse zwischen den Nummern 1 und 2 der Axpo Super League 1:1.
Beide Treffer vor 30'100 Zuschauern fielen in der zweiten Halbzeit. Benjamin Huggel brachte Basel in Führung (55.), Tomislav Puljic glich die Partie zwölf Minuten später aus. Mit seinem wichtigen Tor verabschiedet sich Basler Beni Huggel bei seinem letzten grossen Auftritt von seiner besten Seite her.

Während der regulären Spielzeit lebte das Kräftemessen der besten beiden Mannschaften des Landes nicht primär von der Klasse, sondern von Spannung, Kampf und der Dramatik. Kein Team konnte sich einen entscheidenden Vorteil verschaffen. Luzern trat wie angekündigt mutig und anfänglich überaus dominant auf. Die Innerschweizer kamen, ehe Basel erstmals gefährlich wurde, zu drei guten Chancen durch Winter, Puljic und Ferreira.

Die Luzerner verstanden es ausgezeichnet, dem FCB die Räume eng zu machen. Zuweilen konzentrierte sich das Team von Murat Yakin auf einen Viertel der (rutschigen) Spielfläche und stellte alle halbwegs aussichtsreichen Passwege zu. Deshalb kam Basel aus dem Spiel heraus auch kaum zu Möglichkeiten.

Das 1:0 für den Favoriten fiel - durchaus der Logik entsprechend - nach einem Standard. Die einstudierte Variante nach Freistoss von Alex Frei liess Benjamin Huggel (55.) freistehend zum Kopfball kommen. Der Routinier hatte im letzten wichtigen Spiel seiner Karriere keine Mühe, die Basler in Führung zu bringen.

Der Vorteil für den Meister dauerte aber nicht einmal eine Viertelstunde lang. Auch Luzern gelang das Tor zum 1:1 in der 67. Minute nach Eck- und per Kopfball. Tomislav Puljics Versuch war für FCB-Goalie Yann Sommer nicht haltbar. Der Ausgleich belohnte Luzern für die taktisch brillante Leistung; er war nicht wirklich das Produkt von Dauerdruck oder grosser Dominanz. Aber durchaus verdient.

Informationen zum Spiel

Basel - Luzern 1:1 n.V., Basel 4:2-Sieger im Penaltyschiessen

Stade de Suisse. - 30'100 Zuschauer. - Schiedsrichter: Wermelinger. - Tore: 55. Huggel (Freistoss Frei) 1:0. 67. Puljic 1:1. - Penaltyschiessen: Yapi 1:0. Renggli 1:1. Streller 2:1. Ohayon 2:1 (Sommer wehrt ab). Zoua 3:1. Gygax 3:2. Shaqiri 4:2. Stahel 4:2 (Sommer wehrt ab).

Basel: Sommer; Steinhöfer, Abraham, Dragovic (72. Kovac), Park; Shaqiri, Huggel (97. Yapi), Xhaka, Stocker (74. Zoua); A. Frei, Streller.

Luzern: Zibung; Sarr, Stahel, Puljic, Lustenberger; Wiss, Renggli; Winter, Hochstrasser (60. Gygax), Ferreira (104. Ohayon); Lezcano (95. Hyka).

Bemerkungen: Luzern ohne Kukeli (gesperrt) sowie Shalaj und Sorgic (beide verletzt). Verwarnungen: 39. Dargovic (Foul). 57. Wiss (Foul). 90. Gygax (Foul). 90. Xhaka (Foul).

Text: Christina Uebelhart
Fotos: Matthias Uebelhart
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