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31. Mai 2012, 14:37 Music Interview

Hecht machen's untypisch Mundart

Vanessa Kunz - Hecht starten durch und präsentieren ihr Debütalbum „Wer zersch s'meer gsehd“. Sommermusik mit guter Laune, genug Pop, genug Rock, zum Tanzen und Mitsingen. Alles drin, alles echt, schweizerdeutscher Text, aber untypisch Mundart. Wieso? students.ch hat mit Stefan und Christoph von Hecht geplaudert.

4 Jahre habt ihr an eurem Debütalbum „Wer zersch s'meer gsehd“ gearbeitet. Wieso ging das so lange?
Stefan: So lange?

Ja, 4 Jahre ist eine lange Zeit. Da kann man so viel machen.
Stefan: Stimmt. Und wir haben ein Album draus gemacht.
Christoph: Wir haben die Zeit intensiv genutzt.
Stefan: Die Platte musste so tönen, damit’s für uns stimmt. Ob im Sommer, Winter, ein Jahr früher oder später, uns war’s Wurst, wann es rauskommen sollte. Es klang noch zu lange nach Mundart und nicht nach uns.

Nach was tönt ihr dann, wenn nicht nach Mundart?
Stefan: Logisch tönen wir nach Mundart, aber wir wollen nicht die gleichen Klischees bedienen wie bereits gängige Schweizer Bands, die auf schweizerdeutsch singen.

Wie hat Hecht sich kennengelernt?
Stefan: Kennengelernt haben wir uns in der Schule und waren auch schulbandmässig unterwegs. Haben mal geschaut, wer kann Gitarre spielen, wer Schlagzeug, singen konnte keiner, also...
Christoph: Haha.
Stefan: Aus der Musik wurde dann Freundschaft. Und aus der Freundschaft ist jetzt wieder Musik geworden.
Christoph: Was nicht heissen soll, dass wir keine Freunde mehr sind.
Stefan: Musik ist immer ein Hobby gewesen und wird es auch bleiben. Schließlich arbeiten wir nebenbei alle.

Es wird also nie 100% Hecht geben.
Stefan: In der Schweiz ist es schwierig 5 Bandmitglieder nur mit Musik zu ernähren. Da muss eine ziemliche Explosion stattfinden. Soloartists wie Baschi oder Bligg können das. Wir nicht.

77 Bombay Street ist auch keine 1 Mann Band.
Christoph: Gut, 77 Bombay Street...
Stefan: Das würden wir jetzt als Explosion bezeichnen. Die Leute meinen immer, nur weil man im Radio gespielt wird, im TV auftritt und Interviews gibt, ist man finanzielle versorgt. Das Pop/Rock Geschäft ist ein hartes Brot.

„Wer zersch s'meer gsehd“ heisst euer Debütalbum. Was passiert denn jetzt, wenn man das Meer sieht?
Stefan: Dann hat man gewonnen.
Christoph: Genau so ist es.
Stefan: Vorallem Schweizer kennen das Gefühl. Man fährt Richtung Italien in die Ferien. Und dann gibt’s immer diesen schönen Moment, in welchem man zum ersten Mal das Meer sieht. Das hat was mit Sehnsucht zu tun.

Wann ward ihr das letzte Mal zusammen verreist?
Stefan: Vor einem Jahr waren wir miteinander in Los Angeles.

Oje, da gibt's bestimmt Räubergeschichten.
Stefan: Haha, die gibt’s tatsächlich.
Christoph: Einmal, da waren wir wandern in einem Nationalpark...
Stefan: Grossartig!
Christoph: Aber dieser Weg! Sehr amerikanisch. Nicht verwildert. Fast schon geteert.
Stefan: Wir dachten die ganze Zeit, scheisse sind wir peinlich. Es war gar keine richtige Wanderung. Eher wie ein Rundgang durch den Europapark.
Christoph: Und plötzlich, war da dieser Bär.
Stefan: Ja, ein Braunbär.
Christoph: Ein Schwarzbär!
Stefan: Genau, ein black bear!
Christoph: Der kam auf uns zu. Du hättest unsere Gesichter sehen sollen.
Stefan: Wir haben uns angeschaut und innerhalb einer Sekunde waren alle am Rennen. Filmreif. Wir rannten um unser Leben! Auf einem Hügel blieben wir dann stehen und schauten zurück. Dieser black bear, der stand einfach da. Dort, wo WIR gerade noch gestanden haben.
Christoph: Wir dachten, er verfolge uns und rannten noch weiter fort. Wir schauten uns wieder um und dann war da wieder ein Bär. Ein Zweiter. Ach, es war verrückt.
Stefan: Wir hatten echt Panik. Unser Puls war auf 3000.
Christoph: Auf dem restlichen Weg hatte jeder von uns einen Ast in der Hand. Für den Notfall. Im Nachhinein haben wir rausgefunden, dass wir dem Bär Paroli hätten bieten sollen.
Stefan: Toll. Wir sind weggerannt. Eigentlich hätten wir das Album „„Wer zersch dä Bär gsehd“ nennen müssen.

Ihr seid schon eher die laute Truppe, gell.
Stefan: Wir sind halt eine Spasstruppe.
Christoph: Wir nehmen’s aber auch gerne mal ruhig. Saunieren, trinken Bier.

Das macht ihr also. Bier trinken.
Stefan: Jaja. Das können wir gut.

Standhaft also.
Christoph: Zumindest stark im Glauben, dass wir es sind.

Im Video zu Tänzer hüpft ihr wild drauf los. Im Ernst. Könnt ihr tanzen?
Stefan: Sicher können wir nicht tanzen!

Es sieht auch eher nach Gymnastik aus.
Stefan: Das kannst du laut sagen. Wir hatten ganz schön Muskelkater.
Christoph: Das war harte Arbeit.
Stefan: Wir konnten nicht mal mehr laufen.
Christoph: Einen ganzen Samstag und Sonntag lang springen, logisch tut einem danach alles weh.

Macht ihr diese Turnübungen auch auf der Bühne?
Stefan: Nach jedem Konzert gibt's einen Hechtsprung.
Christoph: Es ist sozusagen das Highlight vom Gig.


Seid ihr im Sommer viel am See?
Stefan: Wir sind die Obergrillierer!
Christoph: Ganz klassisch. Mit Ikea-Sack und all dem Zeug.

Am Openair St.Gallen (students.ch verlost noch Tickets für das ausverkaufte St.Gallen Openair!) spielt ihr diesen Sommer auch noch. Das Wichtigste an einem Openair ist...
Christoph: Das Bacardi Zelt!
Stefan: Haha genau. Das Bacardi Zelt! Nein. Solange Bier und Kollegen am Start sind, ist alles gut. Weil irgendwie ist die Musik der Lieblingsband dann plötzlich scheisse abgemischt oder du bist bei den Acts, die du ja unbedingt sehen willst, doch noch nicht wirklich fit...
Christoph: Oja.
Stefan: Bier und Freunde. Das macht’s vollkommen.


Wann und wo ihr Hecht live sehen könnt:


Plattentaufe: Freitag, 15/06/2012, Helsinki ZÜRICH

Festivals
Samstag, 30/06/2012, Openair St. GALLEN
Sonntag, 05/08/2012, Opensky HUTTWIL
Samstag, 11/08/2012, Thunfest THUN
Freitag, 07/09/2012, Openair GREIFENSEE

Clubtour
Samstag, 15/09/2012, Musigbistrot BERN
Freitag, 21/09/2012, Schüür LUZERN
Donnerstag, 11/10/2012, Kufa LYSS
Freitag, 19/10/2012, Kiff AARAU
Samstag, 20/10/2012 Albani WINTERTHUR
Mittwoch, 28/11/2012 Merkker BADEN

Official Homepage: Hecht
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