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3. Juli 2012, 00:05 Konzert

Konzert: Macy Gray schmeisst Party im Kaufleuten

Stefan Tschumi - Arme Macy Gray. Unglücklicher könnte wohl ein Konzertdatum nicht fallen. Montag, 2. Juli 2012. Ein Tag nach dem das bei uns schon fast legendäre Open Air St. Gallen zu Ende ging. Tausende Musikfans in der Ostschweiz. Wer würde da schon noch zu Macy Gray nach Zürich fahren?

Doch halt, die Musik, welche Macy zum Besten gibt ist nicht unbedingt die Musik, welche die Besucher in St. Gallen schätzen. Und dementsprechend konnte Macy Gray trotz Open Air St. Gallen in einem gut besuchten Kaufleuten, vor bunt durchmischtem Publikum auftreten. Wer nicht hinging ist selberschuld. Denn die charmante US-Amerikanerin zeigte mal wieder, aus welchem Soul-Holz sie geschnitzt ist.

Nicht ganz ein Jahr nach ihrem letzten Auftritt in der Limmatstadt, beehrte Macy Gray letzten Montag wiederum Zürich. Das Konzert war auf 20.00 Uhr angesetzt. Als aber um 20.20 Uhr, also nach dem Verstreichen der akademischen Viertelstunde noch immer weit und breit keine Macy in Sicht war, wurden die Leute im gut gefüllten Kaufleuten langsam ungeduldig. Mehrere Male wurde probiert mit Jubel die Künstlerin auf die Bühne zu locken. Doch nichts tat sich. Zur Sicherheit liessen einige ihren Blick auf die Bühne schweifen. Und tatsächlich, bei den Drums war der Name Macy Gray zu lesen. Also konnten wir alle gar nicht so falsch sein hier.

Und tatsächlich, um 20.35 betrat die Diva die Bühne. Funkelnd, in einem langen glitzernden Abendkleid schritt sie zum Mikrofon, welches ebenfalls funkelte und so passend zur Halterung gehalten ist. Und was jetzt folgte war Macy Gray in Reinkultur. Die Soul-Sängerin gab kein Konzert, nein, sie schmiss eine Party vom feinsten.

Ihre Songs gab sie mal mit viel Power zum Besten. Das andere Mal mit sehr viel Gefühl. Und immer unter Einbezug des Publikums. Denn wenn Macy etwas gar nicht gerne mag, dann ist dies ein passives Publikum. Und so forderte sie die Zuschauer immer wider zum tanzen, mitsingen und schreien auf.

Denn, so muss man wissen, ist Miss Gray und ihrer ganzen Band die Freiheit sehr wichtig. Und Freiheit ist für die sechsköpfige Unterhaltungstruppe eben zu tanzen und zu schreien wenn man will. Und zwar genau dann, wenn man es will und dort, wo man es will.

Die Leute wussten dies zu schätzen und nahmen die Einladung der US-Amerikanerin dankend an. So tanzten sich die Menschen im sehr heissen Kaufleuten zu Hits wie “Try“, “Beauty in the World“ und wunderbaren Cover-Versionen wie etwa “Nothing else matter“ von Metallica durch die Nacht.

Zum Dank warf Macy Gray immer mal wieder einige Wasserflaschen ins Publikum. Denn im Kaufleuten war es wirklich sehr heiss. Ich meine so richtig heiss. Zum schwitzen heiss. Gut für all jene, die wie ich, vor dem Konzert unbedingt noch einen Cheesecake verdrücken mussten. Weniger gut für all jene, die ihr erstes Date hatten und durch die Hitze ihr Parfum mit Schweiss mischten. Aber hey, das war ja schliesslich auch eine Party in Zürich. Da darf Mann und natürlich auch Frau schwitzen.

Das Macy eine unheimlich talentierte Künstlerin ist, stellte sie im Kaufleuten wieder einmal eindrücklich unter Beweis. Ihr Konzert war genau das Richtige für einen verregneten Montagabend.

In den USA gibt es den Ausdruck "escape the Monday succery", was so viel bedeutet wie: am Montagabend soll man etwas unternehmen, da dies quasi der schlechteste Tag der Woche ist.

Die US-Amerikaner schauen sich während der American Football-Season dann bevorzugt das Monday-Night-Game an. Alternativ geht man in eine Bar, zu einem Musical oder eben an ein Konzert.

Und genau so eine Flucht aus dem Montag bot uns Macy im Kaufleuten an und bescherte den Konzertbesuchern einen musikalischen Leckerbissen und wunderbare Ausklang des ersten Arbeitstages der Woche. Wir waren entzückt. In dem Sinne: hoffentlich bis nächstes Jahr Macy and take care...

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