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23. Oktober 2006, 00:00 CD / Vinyl

DVD: Dirty Pretty Things - Puffing On A Coffin Nail

Carlo Clivio - Interpret: Dirty Pretty Things (UK)DVD: Puffing On A Coffin NailRelease: 20.10.2006Label/Vertrieb: Mercury Records / Unversal Records DVD Cover: Puffing On A Coffin NailCarl Barat hat mit seiner neuen Band, wie er selbst zugibt, ein deftiges Problem: Niemand will das Album Waterl...

Interpret: Dirty Pretty Things (UK)

DVD: Puffing On A Coffin Nail

Release: 20.10.2006

Label/Vertrieb: Mercury Records / Unversal Records

DVD Cover: Puffing On A Coffin Nail

Carl Barat hat mit seiner neuen Band, wie er selbst zugibt, ein deftiges Problem: Niemand will das Album Waterloo To Anywhere, geschweige die Singles davon, kaufen. Die Konzerte der Band hingegen sind in Grossbritannien generall innerhalb von Minuten ausverkauft. Die simple Erklärung dafür liegt wohl in den fuluminaten und spektakulären Liveauftritten der Band und der ungenügenden Umsetzung der Tracks im Studio.

Um marketinggerecht auf die Bedürfnisse der Konsumenten zu reagieren veröffentlicht die Plattenfirma Universal nun eine Live DVD mit Konzertzusammenschnitten. Ein äusserst ungewöhnlicher Sachverhalt für eine Band, die erst kurze Zeit besteht und bis anhin ein Album auf den Markt gebracht hat.

Puffing On A Coffin Nail ist ein Zusammenschnitt von verschiedenen Dirty Pretty Things Konzerten auf dem ganzen Globus. Der Hauptgrund die DVD zu kaufen sind die Aufnahmen der drei Konzerte im Londoner Forum im Mai 2006. Die typische britische Konzertstimmung in einem Saal der höher ist als lang, vollgestoppft mit betrunkenen Teenager kommt bestens zum Ausdruck. Schon nach wenigen Gitarrenriffs fliegt ein halb voller Pint-Bier-Becher auf den Sänger und knallt mit grosser Wucht auf das Mikrophon. Als ob Carl Barat nichts davon mitbekommen hätte singt er cool die Zeilen von Deadwood weiter.

Voller Energie spielt die Band die Songs ihres Debutalbums Waterloo To Anywhere. Typische Libertinesgitarrenriffe, exzellent vorgetragen von Carl Barat harmonieren mit den wuchtigen Schlagzeugtakten des Drummers Gary Powell. Die Menge im Londoner Forum kocht. Doch irgendwie scheint Carl Barat einsam zu wirken. Vielleicht liegt es daran, dass er nicht der geborene Frontman ist, welcher allein mit seinem Charisma das Publikum in seinen Bann ziehen kann.

Nach guten 30 Minuten ist das Konzert zu Ende. Dirty Pretty Things haben keine Songs mehr. Alte Libertines Klassiker, wie Back From The Dead, welche Barat auch schon live gespielt hatte, kamen für die DVD nicht in Frage. Als Zugabe gibts den neuen Song B.U.R.M.A., naja - nicht wirklich gut, aber auch nicht wirklich schlecht. Zuvor sieht man die Band noch wie sie hinter der Bühne für die Zugabe wartet, ihre Shirts auszieht und sich zärtlich Bier in die Haare schüttet, damit alles ein bisschen mehr nach Rock`n`Roll aussieht.

Den Hauptteil der DVD, also die nächsten 2 Studen, machen jedoch die Zusammenschnitte von anderen Konzerten aus. Dieselbe Reihenfolge wie beim Forum Konzert wiederholt sich bei den Zusammenschnitten des Rom-, Proud Gallery-, Kings College- und The Vaults-Konzerts. Schlimm genug, dass es sich dabei um die gleichen Songs handelt, die sogar oft mehr als zweimal wiederholt werden. Viel schlimmer aber sind die schlechten Performances und die langweiligen Zuschauer. Speziell beim Rom Konzert scheinen alle der Zuschauer voll gelangweilt zu sein.

Obwohl das Konzert im Londoner Forum wirklich rockt, war der Zeitpunkt für die Veröffentlichung einer DVD viel zu früh. Mit zwölf Songs, von welchen keiner wirklich länger als vier Minuten dauert, lässt sich definitv keine coole DVD zusammenstellen. Auch ist es unbegreiflich, wie so schlechte Konzerte wie dasjenige in Rom, einen Platz auf der DVD erhielten.

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