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13. August 2012, 14:34 Campus Kolumnen

Warum wir Montag hassen

students Redaktion - Der Wecker klingelt am Montagmorgen und die Laune ist im Keller. Wecker an die Wand schmeissen, Kissen über den Kopf ziehen und sich keinen Meter rühren, die Fantasie unserer tiefsten Träume. Doch wieso der Arbeitsunmut? Woher dieser tiefsitzende Widerwille gegen den vielversprechenden Morgen.

„Do not dwell in the past; do not dream of the future, concentrate the mind on the present moment.” Eine jahrhundert alte Weisheit des Buddhas, welche mit ihm im Orient sein erblühen fand. Ein paar „Jahrhündertchen“ später kommen nun auch wir, im Westen diesem Schafsinn auf die Spur. Das Magazin „Science“ publizierte kürzlich eine Studie von Killingsworth namens „A wandering mind is an unhappy mind“. In dieser Studie wurde ganz innovativ und kostensparend mittels Befragung unseres ständigen Begleiters und besten Freundes, dem Iphone, die Zufriedenheit von 2250 Erwachsenen Personen während des Tages, im Zusammenhang mit ihrer Tätigkeit abgefragt. Dabei wurde den Probanden 1-3-mal täglich drei Fragen über die aktuelle Betätigung, die aktuelle Gefühlslage und die gedankliche Aktivität zugesandt. Der Schlüsselpunkt dabei war, ob die Person gedanklich bei der Betätigung oder am Tagträumen war, im Englischen das sogenannte „mindwandering“ und wie sich dies auf die Gefühlslage auswirkte.

Die Erkenntnisse der Studie waren dabei eindeutig. Egal welcher Tätigkeiten die Probanden nachgingen, diejenigen welche diese mit Konzentration und im vollen Bewusstsein abwickelten waren entschieden zufriedener und erfüllter im Verlauf des Tages, als die Probanden welche einen Spaziergang ihrer Gedanken unternahmen. Dabei spielt es keine Rolle, ob man sich während der Univorlesung über Quantenphysik eine heisse Bettszene mit Brad Pitt vorstellt oder innerlich über die Schwiegermutter in spe jammert. Egal ob positiv oder negativ, wandernde Gedanken verminderten die Zufriedenheit der Teilnehmer.

So ist das „Wundermitteli“ für unsere chronische, Montagmorgen Krankheit ziemlich simpler, jedoch beachtlich verstaubter Natur. Denk was du tust und tu was du denkst. Wenn nicht um der Liebe zu unserer Quantenphysik Vorlesung oder gar zu unserem gesunden Verstand, dann wenigstens um der Langlebigkeit unseres Weckers willens.

Text: Michèle Ryatt

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