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27. August 2012, 13:48 Music Festivals

ZURICH OPENAIR: Pro und Contra

Patrick Holenstein - Zum zweiten Mal ging das ZURICH OPENAIR über die Bühne und trotz etwas Regen wurde es zu einem grossen Erfolg. Immerhin konnte man einen Besucherrekord verzeichnen. Was aber hat sich gegenüber dem Debakel von 2010 verbessert? Wir gehen der Frage nach.

Man betritt das Festivalgelände und ist versucht zu rufen: „Wow, das sieht ja ganz anders aus.“ Bei genauerem Betrachten offenbaren sich diverse Unterschiede zum ZURICH OPENAIR von 2010. Werfen wir mal einen Blick auf genau diese Unterschiede. Sind sie positiver? Ganz und gar neu? Oder doch negativ?

Beschriftungen

waren klar und deutlich. Das komplette Festivalgelände war sauber angeschrieben und jedes Schild schien konsequent in den Festivalfarben gehalten. Pluspunkt für die Ausgabe 2012.

Lykke Li überzeugte am ersten Festivaltag.
Lykke Li überzeugte am ersten Festivaltag.


Bodenbeläge

sind deutlich verstärkt worden. Man hat aus dem Schlammbad von 2010 gelernt und laut dem Veranstalter viermal so viele Holzböden ausgelegt. Das hat sich bewährt. Das Festival wurde auch in diesem Jahr wieder vom Regen getroffen, aber der grosse Schlamm, in dem man knietief stecken bleiben konnte, blieb aus. Pluspunkt für die Ausgabe 2012.

Sitzgelegenheiten

waren keine Seltenheit. In der Verpflegungszone standen grosszügig Sitzbankgarnituren, auf denen man sich ausruhen konnte. In der Merchandise-Area gab es zudem einen kleinen Brunnen, der von Holzpaletten gesäumt war, die als Gelegenheit dienten, um sich auszuruhen. Pluspunkt für die Ausgabe 2012.

Line-ups

wie dieses locken Leute an. 63'000 Menschen waren über das Wochenende in Rümlang um sich The Killers, Prodigy oder die sensationellen Kraftwerk zu bejubeln. Das ist ein Besucherrekord. Besonders Kraftwerk wurden geschätzt. „Die haben meine Erwartungen noch übertroffen“, war in einem Blog zu lesen. „Super, nur Das Model hat gefehlt“, meinte ein Besucher am Festival. Also: Pluspunkt für die Ausgabe 2012.

Kraftwerk kamen mit 3D-Show.
Kraftwerk kamen mit 3D-Show.


Lautstärke

ist immer wieder ein Thema. Manchen ist es zu laut, anderen zu leise. Beim Konzert von The Killers wurden sehr viele Stimmen laut, dass es schlicht zu leise sei. Der Veranstalter hält sich offensichtlich an die gesetzlich bestimmten Vorgaben. Kann das zum Vorwurf gemacht werden? Zudem ist es hin und wieder auch schön, Musik ohne Ohrstöpsel zu hören, ohne gleich einen Tinnitus mit nach Hause zu nehmen. Also klarer Pluspunkt für die Ausgabe 2012.

Das Gelände

ist etwas cleverer bebaut worden. Man betritt es jetzt am Anfang und nicht wir letztes Jahr am Ende. So muss man nicht mehr den ganzen Weg am Gelände vorbeilaufen, um zum Einlass zu kommen. Zudem wird man als Erstes von einem Infostand begrüsst und geht durch die Zone mit den Festzelten, bevor man bei der White und der Blue Stage ankommt. Man hat stets die Übersicht und das Gelände ist wie ein kleiner Park angelegt, durch den ein Holzsteg führt. Deutlicher Pluspunkt für die Ausgabe 2012.

Toiletten

sind bei Festivals ein Qualitätsmerkmal. Hier wurden weit über 150 wassergespülte Toiletten aufgestellt. Lange Wartezeiten blieben darum auch aus. Grosser Pluspunkt für die Ausgabe 2012.

White Lies überzeugten mit wuchtigem Indierock.
White Lies überzeugten mit wuchtigem Indierock.


Tonüberschneidungen

blieben aus. Weil bei der Ausgabe 2010 noch drei Bühnen im Einsatz waren, kam es zu Überschneidungen. Der Sound der einen Stage schmälerte den Genuss vor der anderen. Dieses Jahr wurden auf zwei reduzierten Bühnen nacheinander bespielt und auch die Festzelte donnerten ihre Beats nicht mehr so störend den ganzen Tag. Nochmals: Pluspunkt für die Ausgabe 2012.

Money

ist immer ein Thema. Das ZURICH OPENAIR hat es mit einem System gelöst, bei dem man Plastikchips erwerben musste, mit denen auf dem gesamten Gelände bezahlt werden konnte. Zugegeben, wenn man diese erst mal hatte, lief die Zahlung schnell und reibungslos. Doch die Warterei, bis man sie hatte, war nervtötend. Aber warten gehört bei einem Openair irgendwie dazu, das wäre also noch erträglich. Dass man aber nach Ende des Festivals nur noch acht Chips zurückgeben konnte, ist frech und offenbart den wahren Zweck dieses Systems: Mehreinnamen generieren. Somit also der einzige Negativpunkt bei der Ausgabe 2012.

Fazit:

Wer beide Festivals, jenes von 2010 und das diesjährige besuchte, kam nicht umher, massive und erfreulicherweise positive Änderungen zu bemerken. Die Veranstalter haben aus dem Debakel von 2010 ihre Lehren gezogen und an den richtigen Stellen die entscheidenden Verbesserungen gemacht. Wenn das so weitergeht, wird das ZURICH OPENAIR noch eine lange Zukunft haben.
Kommentare
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znita 29.08.2012 um 10:00
Die Frage ist: Ist besser als die Ausgabe 2010 = gut!?
Argosasas
Argosasas 27.08.2012 um 18:36
Danke für deine Ergänzung. Bei Lykke Li stand ich links der Bühne und habe daher den Dance Circus nicht störend wahrgenommen.