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12. Dezember 2012, 12:19 Movie

Kino: Der Hobbit – Eine unerwartete Reise

Gregor Schenker - Nach beinahe zehn Jahren kehren Hobbits, Zwerge und Orks auf die grosse Leinwand zurück. Ein bildgewaltiger Nostalgie-Trip, dem man seine Längen gerne verzeiht.

Ist es wirklich schon so lange her? Im fernen Jahr 2003 wars, dass The Return of the King über die Leinwände lief. Jetzt erzählt Peter Jackson die Vorgeschichte zu The Lord of the Rings, mit einer neuen Trilogie (also ähnlich, wie das George Lucas mit Star Wars gemacht hat, nur ohne Jar Jar Binks).

Grundlage hierzu ist The Hobbit (1937), der erste Mittelerde-Roman J. R. R. Tolkiens. Im Vergleich zum The Lord of the Rings-Wälzer ein dünnes Büchlein, das sich im Grunde nicht für eine derart ausgewalzte Adaption eignet, aber konsequenterweise auch bloss als Gerüst für eine breiter angelegte Geschichte dient.

Im Zentrum der Handlung steht jedenfalls immer noch Bilbo Baggins (Martin Freeman), ein gemütlicher Hobbit, der unversehens für eine gefährliche Mission engagiert wird: Angeführt von ihrem König Thorin (Richard Armitage) und beraten vom Zauberer Gandalf (Ian McKellen), will eine Gruppe mutiger Zwerge den Berg Erebor (und einen grossen Goldschatz) vom bösen Drachen Smaug zurückerobern (das feurige Reptil zeigt sich in diesem ersten Teil bloss stückweise).

Für das erste Zusammentreffen der Truppe nimmt sich Jackson jede Menge Zeit (die hat er ja) – da wird ewig lang gefressen, gesoffen, gefurzt, gesungen und alles zerdeppert, was nicht niet- und nagelfest ist. Und das alles beim armen Bilbo zuhause.
Der Humor ist ein klein wenig grobschlächtiger als bei The Lord of the Rings: Die Zwerge scheinen zum Grossteil aus dem Disneyfilm entlaufen und auch der braune Zauberer Radagast (Sylvester McCoy), der später in der Handlung auftaucht, taugt kaum zu mehr als zur Witzfigur (eine Szene mit einem kranken Igel schranzt knapp am Kinderquatsch vorbei). Es muss sich zeigen, was die Fortsetzungen daraus machen.

Wie dem auch sei, sobald die Reisegesellschaft mal aus der Hobbit-Höhle rauskommt, nimmt der Film doch noch Fahrt auf. Da hetzen unsere Helden von einer Station zur nächsten, begegnen Trollen, Goblins, Orks und Felsriesen. Aber auch alte Bekannte wie Elrond (Hugo Weaving), Galadriel (Cate Blanchett) oder Saruman (Christopher Lee) trifft man wieder – und schliesslich macht uns Andy Serkis noch einmal den Gollum. Ein einziger grosser Nostalgie-Trip. Inklusive des gewohnten Pathos und der strengen Schwarzweiss-Malerei. Die Orks sind nach wie vor dunkelhäutige Untermenschen, werden dieses Mal aber immerhin von einem Albino angeführt – dem Ork-Lord Azog (Manu Bennett), der eine offene Rechnung mit Zwergenkönig Thorin hat.

Während Bilbo und Co. sich durch traumhafte Landschaften bewegen, von gewohnt pompöser Filmmusik begleitet, braut sich im Hintergrund Böses zusammen. Zeichen und Hinweise verdichten sich, Sauron wirft seinen langen Schatten voraus. Wenn die erste Etappe dieser neuen grossen Reise durch Mittelerde ihr Ende nimmt, bleibt man wieder einmal mit vielen brennenden Fragen zurück. Das lange Warten auf den zweiten Teil kann beginnen.


Bewertung: 4 von 5


  • Titel: The Hobbit: An Unexpected Journey
  • Land: USA/Neuseeland
  • Regie: Peter Jackson
  • Drehbuch: Fran Walsh, Philippa Boyens, Peter Jackson, Guillermo del Toro
  • Darsteller: Martin Freeman, Ian McKellen, Richard Armitage
  • Verleih: Warner Bros.
  • Start: 13. Dezember 2012
Fotos von Warner Bros.


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