Magazin durchsuchen

Neuste Blogs

3. April 2013, 00:00 Movie

Kino: Beautiful Creatures

Stefania Akrabova - Mit „Beautiful Creatures“ kommt erneut eine magisch-romantische Jugendromanverfilmung auf die Leinwand. Nach Vampiren und Zombies geht es jetzt um eine unsterbliche Hexe und einen sterblichen Jungen.

Ethan Wade, 17 Jahre alt, plagt seit Wochen ein und derselbe Traum: Er begegnet einem mysteriösen Mädchen, dessen Gesicht er aber nie sehen kann. Jedes Mal endet der Traum mit Ethans Tod. Als dann die hübsche Lena in die Kleinstadt Gatlin zieht und neu in Ethans Klasse kommt, ist er überzeugt, das Mädchen aus seinen Träumen gefunden zu haben. So kommen sich die beiden näher. Ethan muss aber auch feststellen, dass mit Lenas auftauchen plötzlich seltsame Dinge vor sich gehen. Sie beichtet ihm, dass sie einer Familie von „Castern“ entstammt, Hexen, die schon seit Jahrzehnten in Gatlin leben. Eine so mächtige Hexe wie Lena zu sein erweist sich auch als Bürde. Denn an ihrem 16. Geburtstag muss sie sich entscheiden, ob sie eine Caster des Lichts oder des Dunklen wird. So legen sich den beiden Jugendlichen früh Steine in den Weg: Lenas Familie möchte ihre Geheimnisse und Fähigkeiten vor Ethan schützen. So versucht Lenas Onkel Macon (Jeremy Irons) die Beiden mit magischen Mitteln auseinander zu bringen.

Der Anfang des Films ist sehr vielversprechend. Man tritt in Gatlin zusammen mit Ethan ein, der auf humorvolle Weise erzählt, wie das Kleinstadtleben funktioniert. Alden Ehrenreich überzeugt als verträumter und unsterblich verliebter Ethan Wade durch seinen Witz und Charme. Er ist jedoch nicht wirklich erstaunt oder gar überfordert als ihm Lena erzählt, dass sie magische Kräfte besitzt. Auch andere schockierende Tatsachen, wie Lenas dunkle und zum Teil bösartigen Verwandten (Jeremy Irons, Emmy Rossum), nimmt er einfach so hin und schwört Lena weiterhin seine Liebe. Diese wird von der jungen Schauspielerin Alice Englert dargestellt, die im Gegensatz zu Ehrenreich eher ein wenig unterkühlt wirkt.

Auf den rosigen Auftakt der Story folgt ein Mittelteil, welcher sich eine satte Stunde hinzieht. Es ist ein ewiges Hin und Her zwischen Haben und nicht Haben: Im einen Moment sind Ethan und Lena verliebt und unzertrennlich, im Nächsten werden sie von Lenas Familie auseinandergerissen. Dieses Szenario wiederholt ein paar Mal, bis man sich schlussendlich fragt: Wollte man den Film strecken? Wirklich unterhalten tut in dieser Zeit nur die grandios verrückte und bösartige Emma Thompson in der Rolle der dunklen Hexe Serafina. Mit ihren Stimmungsschwankungen wirkt sie unberechenbar und wahnsinnig. Und doch bekommt man nicht genug von ihr.

Während des langwierigen Mittelteils wartet man sehnlichst auf ein richtiges Finale, auf eine grosse magische Schlacht. Diese bleibt leider aus. Der Schluss fällt sehr kurz aus und auch die erhoffte Schlacht besteht mehr aus einem Zauberspruch als aus einem magischen Kampf.

Man kommt nicht umher, den Film mit einer anderen Jugendromanverfilmung zu vergleichen. Die Rede ist natürlich von Twilight. Man erkennt in der Story viele Parallelen: Zwei Teenager verlieben sich unsterblich in einander, der eine Mensch, der andere ein magisches Wesen. Das ganze spielt in einer Kleinstadt, in der jeder jeden kennt, und man ist sich bis zum Schluss nicht sicher, ob nun die Protagonisten sich kriegen oder nicht. Auch die Twilight-Gruselästhetik ist an vielen Stellen zu spüren. Man bekommt das Gefühl, dass Regisseur Richard LaGravenese (P.S. I Love You) der erfolgreichen Vampirsaga nacheifern wollte. An deren Erfolg anknüpfen wird der Film wohl nicht, obwohl es Beautiful Creatures auch an kitschigen Momenten nicht mangelt. Zum Beispiel als Ethan aus dem Auto steigt, laut Lenas Namen schreit und diese ihn, gute sechs Kilometer entfernt, hört und dahinschmilzt. Trotzdem kommt der Film im Bezug auf das Thema Kitsch nie an Twilight heran.

Da vor einigen Wochen der Zombiefilm Warm Bodies in die Kinos kam, ist an magisch-romantischen Teeniefilmen im Moment nicht gerade wenig auf dem Markt. Und wenn sich eine Jugendromanverfilmung an die nächste reiht, dann hat man bald einmal genug gesehen. Egal ob nun Vampire, Zombies oder Hexen: die stereotypischen Adoleszenzthemen bleiben. Die Suche nach dem Ich, das Verlangen nach Zuneigung und Liebe, die Frage wohin man gehört und was die Zukunft wohl bringen mag, haften an einem jeden Mainstreamjugendfilm.

Alles in allem könnte man sagen, dass der Film gut anfängt und sich ab Anfang Mittelteil nur verschlechtert. Jugendliche Fans von Teenischnulzen, die auch Fantasy mögen, stellt der Kinobesuch wohl zufrieden.


Bewertung: 2,5 von 5


  • Titel: Beautiful Creatures
  • Land: USA
  • Regie: Richard LaGravenese
  • Drehbuch: Richard LaGravenese
  • Darsteller: Viola Davis, Alice Englert, Alden Ehrenreich, Emma Thompson, Jeremy Irons
  • Verleih: Ascot Elite Entertainment Group
  • Start: 3. April 2013
Fotos von Ascot Elite.


Kommentare
Login oder Registrieren