Travis - The Boy With No Name
Silvan Gertsch - Artist: TravisAlbum: The Boy With No NameRelease: 04.05.2007Label/Vertrieb: Independiente/SonyBMG Auch wenn Travis-Bassist Dougie Payne im INTERVIEW mit Students.ch andeutet, dass er und seine Band auf ihrem neuen Werk The Boy With No Name nach dreieinhalbjähriger Abstinenz eine...
Album: The Boy With No Name
Release: 04.05.2007
Label/Vertrieb: Independiente/SonyBMG
Auch wenn Travis-Bassist Dougie Payne im INTERVIEW mit Students.ch andeutet, dass er und seine Band auf ihrem neuen Werk The Boy With No Name nach dreieinhalbjähriger Abstinenz einen fröhlicheren Grundton angeschlagen hätten: Travis klangen immer wie Travis, Travis klingen heute noch wie Travis und Travis werden auch in zehn Jahren noch wie Travis klingen. Sie reihen einen melancholischen Popsong an den nächsten, tischen ein liebliches und zuckersüsses Menu auf und leben über weite Strecken von der Stimme von Fran Healy. Man könnte ihnen musikalischen Stillstand vorwerfen.
Oder, man setzt sich mit den Songs auseinander, analysiert und seziert sie und entdeckt immer wieder neue Facetten und Spielereien. Nehmen wir als Beispiel die erste Single Closer. Wie ein Echo wiederholen die Backing Vocals kurz vor Songmitte, was Healy in die Runde wirft. Wunderschön ist auch der Song My Eyes, den Healy für seinen Sohn geschrieben hat um ihn mit britischem Humor auf der Welt willkommen zu heissen: 'Welcome in, welcome in. Shame about the weather.'
Und Dougie kann einem ja erzählen, was er will. Einen Hauch von Fröhlichkeit gibts vielleicht im rockigen Selfish Jean oder im beschwingten Battleships zu hören. Aber wenn ein Stück wie Out In Space, stellvertretend für die restlichen Songs auf der CD, nicht Melancholie pur ist, was dann? Die Stimmung droht zu zerbrechen und zwischendurch lässt ein Donnerkrachen die Melancholie aufhorchen. Ergreifend ist auch die Hommage an die Wahlheimat New York von Sänger Healy im letzten Stück New Amsterdam. Ein Comeback ist es zwar definitiv nicht, was Travis mit The Boy With No Name bieten. Zu vertraut klingen die Stücke schon nach dem ersten Hören - als ob sie nie weggewesen wären. Und trotzdem haben wir sie irgendwie vermisst, die melancholischen Schotten.
Übrigens: Hollywood-Schauspieler Ben Stiller wirkte nicht nur im Video zu Closer mit, sondern spielte auf dem Album auch das grandioseste aller Instrumente, die Kuhglocke!
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