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23. Juli 2013, 00:00 Konzert Music

Devendra Banhart am Blue Balls Festival

Philipp Ramer - Der Abend begann etwas zahm, doch mit der Zeit kehrte Feak-Folk-Idol Devendra Banhart auf der Luzerner Bühne auch seine vergnüglich-verschrobene Seite hervor.

Devendra Banhart, 1981 als Sohn zweier Post-Hippies in Texas geboren, aufgewachsen zwischen Venezuela und Kalifornien, gilt seit Jahren als Aushängeschild eines alternativen popmusikalischen Stils namens „Freak Folk“. Auch auf seinem neuen Album Mala bleibt Banhart dem Genre, das akustischen Folk mit Baroque Pop und psychedelischen Elementen vermengt, weitgehend treu. Äusserlich hingegen zeigt er sich an diesem Montagabend auf der Bühne des Luzerner Saals weniger freakish als auch schon: Ungeschminkt und mit kurz geschnittenem Haar, im hellen Sakko über geblümtem Hemd zu dunkelblauen Hosen, würde er unter den Touristen auf der Seepromenade nicht sonderlich auffallen. Abenteuerlicher sieht da zu seiner Linken der langbärtige und – wie Banhart verschmitzt bemerkt – in verschiedene „shades of grey“ gekleidete Gitarrist und Sänger Rodrigo Amarante aus, mit dessen Song Maná das Konzert nach einigen etwas lauwarmen Liedern an Schwung gewinnt. Es folgen Tracks vorwiegend der letzten drei Alben, darunter etwa der Ohrwurm Baby (von What Will Be) und der Hit Seahorse (von Smokey Rolls Down Thunder Canyon) – letzterer zur launigen, über zehnminütigen Version ausgedehnt. Ruhe kehrt ein, als Banhart solo an der Gitarre Won’t You Come Over (von Mala) vorträgt. Letztlich aber erwacht doch noch der Freak in ihm: Alberner Singsang, merkwürdige Tanzbewegungen à la Adam Green bis hin zum Herumwälzen auf der Bühne verleihen dem Konzert den nötigen verschrobenen Touch.
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