7. September 2013, 12:08 Campus Kultur students.ch

Am Freitag, 6.September 2013 fanden sich auch dieses Jahr allerlei an Persönlichkeiten im Zunfthaus zum Rüden in Zürich zur Verleihung des Prix Courage ein. Moderiert wurde der Anlass von Mona Vetsch und es gab insgesamt zwei Preise: Einer, der vom Publikum im Vorfeld gewählt wurde und einer, der von der Jury, welche Ständerätin Pascale Bruderer präsidiert, vergeben wurde.

Zur Überraschung aller gewann Kurt Marti, Investigativjournalist, mit grossem Abstand den Publikumspreis. Er setzt sich für kritische und absolut unabhängige Berichterstattung ein und ging sogar auch schon dafür ins Gefängnis. In seiner Walliser Heimat gilt er als Nestbeschmutzer und trotzdem steht er weiter für Recht und Wahrheit ein, Chapeau!

Der zweite, also der Jury Preis, ging eigentlich nicht an eine oder vier Personen sondern an tausende: An die sogenannten «Verdingkinder». Ursula Biondi, Bernadette Gächter, Jean-Louis Claude und Walter Emmisberger waren Opfer, sogenannte «administrativ Versorgte». Ihnen wurden zum Beispiel die Kinder weggenommen, sie mussten ohne Erklärung bei Pflegeeltern aufwachsen und sie wurden sogar zum Teil sterilisiert. Obwohl auch viel Scham damit verbunden ist, gingen sie an die Öffenlichkeit um Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken. Ständerätin Pascale Bruderer hielt dazu eine bewegende Rede, aber es wurde auch klar, dass die Politik noch viel mehr für die Opfer tun muss.

Alles in allem war es eine sehr emotionale Preisverleihung und jeder Nominierte hätte es sicherlich verdient, den Prix Courage nun in den Händen zu halten.