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20. Mai 2008, 19:16 CD / Vinyl Music

The Whip - X Marks Destination

Philipp Ramer - "I JUST WANT TO DANCE!!" lautet die Headline auf der MySpace-Seite der englischen Newcomerband The Whip. Ein Motto, das auf dem Debütalbum des Quartetts voll zum Ausdruck kommt: X Marks Destination bietet zehn Electro-Rock-Nummern in der Tradition von New Order und den Klaxons, ...

"I JUST WANT TO DANCE!!" lautet die Headline auf der MySpace-Seite der englischen Newcomerband The Whip. Ein Motto, das auf dem Debütalbum des Quartetts voll zum Ausdruck kommt: X Marks Destination bietet zehn Electro-Rock-Nummern in der Tradition von New Order und den Klaxons, die laut aufgedreht und ausgelassen betanzt werden wollen.

Nachdem sich ihre Band Nylon Pylon 2003 aufgelöst hatte, nisteten sich Sänger/Gitarrist Bruce Carter und Keyboarder Danny Saville aus Manchester im dumpfen Keller eines Salforder Pubs ein, und begannen an einem neuen Projekt zu arbeiten. Wenig später gesellten sich Schlagzeugerin Fiona Daniels und Bassist Nathan Sudders zum Duo – The Whip waren komplett. Es folgten ein mörderisches Tourprogramm (das im Grunde bis heute fortdauert) und erste Single-Releases. Tatsächlich sind die Hälfte der auf dem Album versammelten Songs im Verlauf der letzten zwei Jahre bei verschiedenen Labels als Single veröffentlicht worden. Zwei davon erschienen zudem auf den Ausgaben 3 bzw. 4 der renommierten Maison Kitsuné Compilations. Unter der Ägide von Jim Abbiss, der bereits die Debüts der Arctic Monkeys, Editors und Kasabian produzierte, entstand nun die erste LP X Marks Destination. Veröffentlicht wurde die Platte auf Southern Fried Records, dem Plattenlabel von Norman Cook a.k.a. Fatboy Slim.

Der Album-Opener Trash, eigentlich ein Remix der Version von 2006, ist ein – pardon – absoluter Knaller. Eine unverschämt simple Hookline, ein mächtig stampfender Beat und die endlos wiederholten, hypnotisierenden Zeilen I wanna be trash, I have become the trigger for your gun ergeben einen kompromisslos infektiösen Dance-Track. Dasselbe gilt für das frickelnd-fiepende Fire und das synthielastige Sister Siam. Auch Muzzle No.1 (zappeliger Franz Ferdinand-Funk), Blackout (sechsminütiges, ausuferndes Electro-Epos) und Divebomb (Nintendo-Tekkno mit beträchtlichem Laserpistoleneinsatz) sind für die Tanzfläche prädestiniert – diese Biester versetzen das morscheste Holzbein in Bewegung! Etwas weniger aufregend sind die poppigeren Tracks des Albums. Mit angestrengter und nicht ganz treffsicherer Stimme singt sich Carter durch Frustration, Save My Soul, Sirens und Dubsex. In diesen Liedern wird die Schwäche der Band, die Lyrics, besonders deutlich: I’m digging holes, We keep control, But in slow-motion, I play the fool, I play too cool, There are no rules, But I’m still in school heisst es etwa auf Save My Soul. Solche Verse sind der Coolness der Songs nicht gerade zuträglich; die pumpenden Bässe und peitschenden Snares lassen allerdings auch hier schnell über lyrische Unzulänglichkeiten hinwegsehen.

Auch wenn sie nicht das perfekte Album geschaffen haben, alles in allem muss man The Whip dafür lieben, womit sie auf der Insel schon seit Monaten Erfolge feiern: für wilden, mitreissenden, tanzbaren Electro-Rock.
Fuck art, let's dance!

The Whip auf Myspace

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