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16. Oktober 2013, 17:48 Konzert Music

Die Editors wie in alten Zeiten

Christine Albrecht - Die Editors zeigen mit ihrem neuen Album, dass sie vor allem eins wollen: Gross werden. Ob das wirklich so klappt, erfuhr man am Freitag im Zürcher X-Tra. Da machten die Briten mit ihrem neuen Album nämlich Halt.

Der Abend begann gut: Die belgischen Balthazar setzten die Latte, trotz ihres Status als Vorband überraschend hoch. Ihnen gelang es einen Grossteil des Publikums schon einige Zeit vor dem Hauptact vor die Bühne zu locken. Mit ihrem leichten Indiepop brachten sie das Publikum in Konzertlaune und mit dem langgezogenen Ende ihres hervorragenden Blood Like Wine stimmten sie das X-Tra perfekt für die Briten ein.

Der ziemlich pompöse Auftritt der Editors liess die Erwartungen hochschnellen; Wer einen grossen Auftritt inszeniert, hat auch ein grosses Konzert zu liefern.Ihr Opener Sugar hätte dann eigentlich der perfekte Song für den Anfang werden können: mit dem stampfenden Bass zieht er den Zuhörer von Beginn weg in seinen Bann. Doch das Ganze blieb etwas zäh. Zu leidenschaftslos wirkte die Band, zu lieblos gespielt die Musik. Mit einem knappen und erzwungenen „Dankeschön“ des Sängers wurden die Stücke jeweils beendet. Diese Herzlosigkeit und war mit dem etwas seichten neuen Album The Weight Of Your Love zu befürchten.

Mit den älteren Songs wie Bones, Eat Raw Meat = Blood Drool und Like Treasure begann sich dies aber zu ändern. Und spätestens bei All Sparks, dem bekannten Lied ihres Debutalbums, schien die anfängliche Zähflüssigkeit abgelegt zu sein.

Danach schien das Konzert ein Selbstläufer zu sein. Die Band um Sänger Tom Smith wirkte ausgesprochen gut gelaunt, schien das Konzert zu geniessen und fand schlussendlich auch den Link zum Publikum.

Zwar verblichen die neuen Songs neben alten Klassikern wie You Don’t Know Love, An End Has A Start, Munich und The Racing Rats etwas, doch mit einer Akustikversion von The Phone Book überzeugte mindestens ein Stück des neuen Albums.

Bei den Zugaben musste man kein Wahrsager sein um Papillon als Konzertabschluss vorherzusagen. In der verlängerten Version ihres grossen Hits, schien sich die Dynamik des ganzen Konzertes noch einmal zu verdichten. Unter grossem Gekreische und Gefilme seitens des Publikums und viel Thumps-up-Zeigen seitens der Band fand aber auch dieses Konzert sein Ende. Ein Konzert, das besser war, als ihr neues Album erwarten liess.

All Sparks will burn out in the end scheint im Falle der Editors doch noch nicht zu stimmen.

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