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17. Oktober 2013, 20:10 Konzert Music

Die Metal-Oper im Komplex: Ein Review zu HIM

Ramon Göldi - Schon um vier Uhr nachmittags fanden sich die ersten Hardcore-Fans auf dem Gelände ein. Umso mehr überraschte es, dass am eigentlichen Konzert noch Plätze frei waren. Ein Konzert mit viel Platz, gediegenem Publikum und Musik zum geniessen. Eher eine Metal-Oper als ein schweisstreibendes Spektakel.

Gleich mal vorab: Ville Valo hat eine gute Show geliefert, das schleckt keine Geiss weg. Warum aber die Vorstellung zumindest ansatzweise mit der doch etwas anderen Konzertart vergleichbar ist: ein Erklärungsversuch.

Wie erwähnt hat der alte Finne (der Gute ist ja auch schon 37) durchaus seine harte Fangemeinde, dennoch war das Konzert im Komplex von gestern nicht völlig ausverkauft. Ein wahres Paradies für den Besucher, der sich zwar auf die Show freut und mit dem weichen Metal etwas anfangen kann, trotzdem nicht die Mitte eines Moshpits aufsucht oder seinen head bangt. Von der vorderen Hälfte bis zur Bar ging's keine halbe Minute und an der Garderobe wurde man so schnell bedient, dass es, während meine Begleitung die Jacke abholte, für mich noch nicht mal für einen Gang zur Toilette reichte. Aber genug vom Rahmenprogramm, nun zum eigentlichen Act.

Artig um 21.30 Uhr, wie überall im Komplex ausgehangen, fingen Ville und seine Kumpanen an mit ihrer Show. Zwar ohne begrüssende Worte, dafür gleich mitten rein ins Vergnügen. Im Preview bereits angetönt und gestern unter Beweis gestellt haben HIM tatsächlich eine genügend grosse Anzahl Tracks, die sie für eine 90-minütige Show zum besten geben können. Besonders gut kamen erwartungsgemäss die grossen Meilensteine ihrer Musikkarriere an: Bei den ersten Klängen von 'Join Me' breitete sich eine Welle der Begeisterung aus und Ville Valo lächelte. Zum Glück tat er dies wirklich noch oft, erinnerte doch seine von Natur aus schmächtige Gestalt und die fahlen Gesichtszüge am Anfang eher an ein kränkliches Häufchen Elend.

Aber er taute schnell auf und vor allem sein Bassist in Kombination mit dem Drummer hinter der Plexiglaswand (man hatte wohl mit einem wilderen Publikum gerechnet) gaben alles. So führte die Band durch die grossen Erfolge mit 'Wings of a Butterfly' und zum grossen Finale mit 'Funeral of Hearts', wo die Feuerzeuge der Generation X (Smartphones), das Dunkel des Clubs erhellte.

Eine wunderschöne Zugabe gab's dann noch obendrein 'When love and death embrace', ein psychedelischer Track, der das Publikum mit einem guten Gefühl in die Nacht entliess.

Eine gute Leistung - sowohl vom Club als auch von HIM.

Quellen - Foto: Ramon Göldi, Video: Live aus Hamburg, Youtube

Kommentare
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Amy2211
Amy2211 18.10.2013 um 15:35
Ein tolles Konzert! Soul on fire, Join me und the funeral of hearts waren meiner Meinung nach die Highlights! Ville ist ein super Sänger!