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6. Dezember 2013, 16:56 Kolumnen

Vielen Dank Sabrina!

Marco Büsch - Sabrina hat mich angerufen und wir haben geredet, ziemlich lange. Ich bin mir aber noch unsicher, ob ich zurückrufen soll. Aber immerhin habe ich ihre Nummer und sie weiss meinen zweiten Namen und duzt mich, auf sowas kann man aufbauen, habe ich das Gefühl.

Letzte Woche hat mich Sabrina von der Swisscom angerufen und wir haben ganz locker ein wenig geplaudert, so unter Freunden. Zumindest kam es mir so vor, denn sie nannte mich immer mal wieder bei meinem zweiten Namen (wie das sonst eigentlich niemand tut) und bestand sehr beharrlich auf dem Duzis, obwohl ich sie immer höflich siezte. Aber so ist das nun mal bei uns Jungen untereinander, wir brauchen diese altbackenen Förmlichkeiten nicht mehr. Sabrina und ich waren auch gleich auf einer Wellenlänger: Sie teilte mir mit, dass das Gespräch aufgezeichnet wird und fragte mich, ob ich bemerkt hätte, dass mein Handy viel schneller funktioniere zur Zeit, weil die Swisscom mir eben eine megaschnelle Verbindung aufgeschaltet habe. Ich musste ihr leider gestehen, dass ich nichts bemerkt hatte und wollte mich gerade dafür entschuldigen, dass ich die gut gemeinte Geste Sabrinas und der Swisscom gar nicht bemerkt hätte, aber Sabrina meinte nur, das sei kein Problem. Sabrina war nun wirklich eine verständnisvolle Person. Aber ich hätte es von ihr auch nicht anders erwartet, immerhin hatte sie mich schon zweimal versucht anzurufen, wahrscheinlich weil sie wusste, dass ich am Arbeiten war und ein wenig Langweile hatte.

Trotz meiner vorherig negativen Antwort liess sie sich nicht beirren und fragte gleich weiter, wofür ich denn mein Handy so benutzen würde. Ich war freudig überrascht, dass Sabrina und ich langsam auf eine persönlichere Ebene vordrangen, das Gespräch dauerte immerhin schon 30 Sekunden. Ich wollte ihr von meinen Freunden erzählen, von den Games, die ich ab und zu spielte und den sonstigen Apps, die ich benutzte, aber Sabrina unterbrach mich auf liebenswürdige Art und Weise, wie sie es so gerne macht, und legte mir nahe, doch mehr von meinem Telefonieren und meinem Internetgebrauch zu erzählen. Ich war begeistert: Einerseits wollte Sabrina nicht, dass ich schon zu viel verriet zu Anfang, andererseits wollte sie spezifische Dinge aus meinem Leben wissen, ich fühlte mich begehrt und geehrt zugleich. Ich erzählte ihr freimütig von meinen Anrufen bei meinen Kollegen, sie wollte jedoch lieber wissen, ob ich denn viel ins Ausland telefonieren würde. Das fand ich lustig, denn die Swisscom weiss doch genau, wen ich so anrufe und wohin, und trotzdem wollen sie es noch von mir persönlich wissen, per Sabrina: Das ist kundenfreundlich! Ich beantwortete brav die Fragen und Sabrina freute sich sichtlich und stellte neugierig weitere Fragen, bis ich sie irgendwann einmal unterbrach und darauf hinweisen musste, dass ich doch bei der Arbeit sei und nicht so lange telefonieren könne. Aber sogar dafür hatte sie Verständnis, die Sabrina. Sie wünschte mir schöne Festtage und meinte nur, ich könne gerne anrufen, wenn ich noch Wünsche oder Anregungen hätte. Und weg war sie. Aber ich habe nun ihre Nummer und überlege mir ernsthaft, sie zurückzurufen. Ein Versuch kostet ja nichts. Und ich habe auch schon drei Tage gewartet, wie es einem in jedem Date-Ratgeber empfohlen wird. Ich glaube, Sabrina wird sich richtig freuen, wir hatten ja schon nach wenigen Sekunden einen Draht zueinander.

Ich möchte mich aber auch noch kurz offiziell bei der Swisscom entschuldigen: Es tut mir leid, dass ich eure Aufwertung nicht genügend gewürdigt habe, dabei habt ihr mir einfach ungefragt diesen Dienst angeboten, habt mich ein paar Mal auf der Arbeit angerufen, um mit mir dann minutenlange Gespräche zu führen. Nicht zu vergessen die SMS, welche ich bekommen habe. Und ich gebe so wenig zurück, sorry! Dabei sind wir sowas wie Kumpels, wir duzen uns, fragen nach dem Wohlergehen, sind füreinander da. Ich hoffe, ich kann euch das irgendwann gebührend zurückgeben, und bis dahin: Einfach nur danke, danke vielmal, dass es euch gibt!

Weitere Kolumnen gibt es auf meinem Blog nachzulesen: Hier!

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