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21. Dezember 2013, 12:04 Konzert Music

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Dominique Rais - Seven hörte da auf, wo einst alles angefangen hat. Ein Jahr ist es her, dass Seven mit seinem Erfolgsalbum „The Art Is King“ durch die Schweiz tourte. Nun machte er erneut Halt im Zürcher Kaufleuten mit im Gepäck „The Art Is Piano“.

Auf das Nötigste reduziert und die Lieder in ein musikalisch jungfräuliches Gewandt gehüllten, liess Seven zusammen mit dem Jazzpianisten Jean-Paul Brodbeck und begleitet von drei Backing Vocals mit "The Art Is Piano", die leisen Töne sprechen. Nach zwei Stunden war der musikalische Zauber vorbei und entliess die Konzertbesucher in eine kalte sternenklare Nacht. Doch von Anfang an. Die Blicke gebannt auf die Bühne gerichtet: Ein schwarzer Flügel. Ein Barhocker und eine Mikrofon. Geradezu passend der extravagante Festsaal. Schon als Pianist Brodbeck die Bühne betrat, kurz darauf gefolgt von Seven, applaudierte das Publikum noch vor den ersten Takten von „You Could Be“.

„Güede Nobig züe ere Reis vome Album und retour. Vor zwei Johr hend mir agfange s’Album zschriebe. Un jetz spiele mer se nomel wie se ganz am Afang gsih sind“, begrüsste Seven das Publikum. Zweifelsohne war es ein kurzweiliger Konzertabend beschwingt von einer Leichtigkeit führte Seven mit viel Humor und Witz durch das Programm. „Walking With You“, zwar etwas platt, schon 1'000 mal geschrieben aber trotzdem wahr, dessen ist sich auch der Schweizer Soul- und R&B-Sänger bewusst. Beim Publikum keine Spur von Überdruss stattdessen fingen die Lippen der Konzertbesuscher an sich zu bewegen und geradezu zaghaft wurde Wort für Wort mitgehaucht.

Auf den ersten Herzschmerz folgte noch mehr Herzschmerz in Form von Sevens persönlichem Lieblingslied. Die Geschichte dahinter ist simpel: Lieber noch einmal mit einer Lüge einschlafen, bevor alles vorbei ist. Und dann los lassen, denn man kann bekanntlich niemanden dazu bringen einem zu lieben. „I Can’t Make You Love Me“ im Original von der amerikanischen Blues-Sängerin Bonnie Raitt. Wer bisher noch keine Gänsehaut hatte, der hatte sie spätestens dann.

Noch nicht genug der Romantik fängt Seven an mit dem Publikum über das typische Klischee von Liebesfilmen zu fachsimpeln. Er reden von den typischen „Hugh Grant“-Filmen. Ihm ist einfach nach wie vor schleierhaft warum in den Filmen nach drei Dates, der Typ die Frau immer noch siezt. Das Paradebeispiel einer missglückten Filmsynchronisierung. "Dä Typ wo in sinem Kämmerli hockt un s’Gfüehl het ’Uui nei es esch no chli zfrüeh, dass se sich duzet.’ Boah! Was für es Voll-Arsch!“, kündigt Seven „Make U Happy“ an.

Nebst der „Liebesfilm-Industrie“ nahm Seven die Kosmetik-Industrie und den vorweihnachtlichen Kaufrausch ins Visier. Natürlich durften die Seven-Hits „Golden Stairs“, „Lisa“ gefolgt von „The Art Is King“ auch nicht fehlen, dabei bekam er zudem tatkräftige Unterstützung seiner drei Backing Vocals. Einer der Höhepunkte war zudem Frank Sinatras „Long Last Love“. Mit der umjubelten Zugabe von „Father“ fand ein rundum gelungener Premiere-Abend von „The Art Is Piano“ sein Ende und entliess ein durch Soul- und R&B-Klänge beseeltes Publikum in die Nacht.

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