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11. Februar 2014, 18:36 Kultur students.ch

Welch schöner, heller Tag!

Annekatrin Kaps - Wenn es draussen grau und kalt ist, ziehen die Einen sich aufs Sofa zurück, um es sich mal wieder so richtig gemütlich zu machen. Die Anderen gehen ins Museum und tanken dort jede Menge Energie. Wie das geht? Das Vitra Design Museum macht’s möglich.

Die Ausstellung Lightopia führt erst einmal ins Dunkel. Eine wandgrosse Weltkarte verdeutlicht, wie die Lichtverschmutzung in den Wirtschaftsländern dominiert, während es in Afrika, Südamerika, aber auch Australien deutlich dunkler ist.

Davor machen Proteste gegen die Abschaffung der Glühbirne deutlich, wie sehr diese Ausdruck unserer Kultur geworden ist. Nostalgische Werbeplakate und Lampenklassiker des zwanzigsten Jahrhunderts verdeutlichen das. Ein skurriler Film aus Argentinien zeigt mit viel Charme und versponnener Musik, wie Mann aus Murmeln Lampen entstehen lässt und Frau diese zum Brennen bringt. Zum Ende gibt’s ein fulminantes Happy End.

Ein exakt gehende Schattenuhr entdecke ich als nächstes, im Gang zum gleissend hellen rotem, blauen oder grünen Lichtbad stolpere ich über Lichttropfen, die von der Decke fallen und sich Wassertropfen gleich ausbreiten.

Es werde Licht!

Im Obergeschoss ist die Zukunft ausgestellt. Ein Labor zeigt und erklärt Solarzellen, in Erlmeyerkolben ruhen stichig blaue, gelbe und rote Kristalle. Modelle werden vorgeführt. Strassenlampen locken Mücken an, diese werden verbrannt, die Energie wieder der Lampe zugeführt. Das so gewonnene Licht fällt in bizarren Mustern sanft aus Trottoir. Man kann auch hellfarbenes Glas bestaunen, welches Solarlicht aufnimmt. Stellt man es in den Schrank zurück, wandert die Energie gebündelt in einen Speicher im Haus.

Daneben zeigt ein Video im Guckkasten, wie man Bürohäuser als Fläche ästhetisch beleuchten kann. In einer Nische tropfen aus einer Lampe leuchtende Seifenblasen, am Boden hat sich eine hellgrüne Seifenlache gebildet. Aber es gibt noch mehr in dieser spannend und umfassenden Ausstellung zu entdecken.

Vor lauter Staunen habe ich dann ganz vergessen, die nette Kassiererin zu fragen, ob sie die die Endlosschlaufe der argentinischen Filmmusik noch hört. Falls Ihr hingeht, würdet Ihr es für mich tun? Und mir dann mitteilen? Merci vielmals!

weitere Informationen unter www. design-museum.de, Titelbild - Vitra Design Museum

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