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31. Mai 2014, 00:00 Kultur

Schweiz schlägt Jamaika mit viel Geduld

Christina Uebelhart - Der Countown läuft. Nur noch wenige Tage sind es bis zur Fussball WM in Brasilien. Die Autismen müssen sitzen die Tore müssen fallen. Dank einem Tor von Josip Drmic bezwang die Schweiz in einem mühsamen Geduldspiel Jamaika und blickt positiv in Richtung Brasilien.

84 Minuten lang läuft es gegen Jamaika harzig. Das verdiente Tor wollte einfach nicht fallen. Die Schweizer Nationalmannschaft tat sich im ersten WM-Testspiel gegen Jamaika lange schwer. Dank einem späten Tor durch Josip Drmic gab es trotzdem einen 1:0-Sieg. Die Schweizer wurden am Ende für eine Leistungssteigerung in der letzten halben Stunde belohnt. Aufgrund der vielen Torchancen hätte der Sieg jedoch deutlich höher ausfallen können.

Kein Stammplatz auf sicher
Nationalcoach Ottmar Hitzfeld hatte am Tag vor dem ersten WM-Testspiel den grossen Konkurrenzkampf hervorgehoben. Ein Mann, ein Wort. Der Mathematiker nominierte gleich sechs Spieler in die Startformation, die während der letzten zwei Jahren nicht zur Stammelf gehört hatten. Er setzte damit ein Motivationszeichen an die Mannschaft, dass jeder seine Chance bekommt und es keine fixen Stammspieler und Reservisten gibt.
So ungewöhnlich die Stammelf auf die Zuschauer wirkte, zeigte sich auf dem Platz deutlich, dass dem zusammengewürfelten Team die Automatismen fehlten. Dennoch bestätigten sich einige Erkenntnisse. So ist die Offensive abhängig von der Unberechenbarkeit und Dribbelstärke von Bayern-Star Xherdan Shaqiri. Granit Xhaka konnte nicht sein bestes Spiel abrufen und besetzte die zentrale Position im offensiven Mittelfeld noch nicht optimal. Im Vergleich zu Captain Gökhan Inler ist Blerim Dzemaili weniger der Stratege und in der Balleroberung weniger bissig als Valon Behrami. Während Stürmer Haris Seferovic viel über die Flügel auswich und sich für das Team aufopferte, fehlte er jedoch zu oft im Zentrum. Man sah dieser Startelf deutlich an, dass sie sie sich nicht gewohnt sind in dieser Formation zu spielen.

Die Wechsel nach der Pause brachten Schwung ins Spiel. Das Mittelfeld wirkte nach der Einwechsel von Gökhan Inler (für Valon Behrami) sicherer. Valentin Stocker sorgte auf der linken Seite für zwei Chancen und Josip Drmic kam gefährlich in den Abschluss. Bereits vor seinem verdienten Tor war der Hoffnungsträger der Schweizer Nationalmannschaft zweimal nahe am Erfolg dran.

Jamaika simulierte Honduras
Jamaika sollte den WM-Gegner Honduras irgendwie simulieren. Es ist zwar kaum vorstellbar, dass das Spiel am 25. Juni in Manaus in irgendeiner Form dem Spiel gegen Jamaika in Luzern ähnelt. Einerseits werden die Klimaverhältnisse in Manaus die Schweizer Nationalmannschaft auf eine harte Probe stellen. Andererseits ist davon auszugehen, dass Honduras sich aktiver um einen Sieg bemühen wird als die harmlosen Jamaikaner. Die Schweiz geriet gegen die Fussballer aus der Karibik nie in Bedrängnis. Die vom deutschen Trainers Winfried Schäfer trainierten Jamaikaner befinden sich im Aufbau auf die nächste WM-Ausscheidung und belegt mittlerweile Rang 81 der Fifa-Weltrangliste. So spielten die Jamaikaner nahezu körperlos, verzichtete auf Risiken und verhielt sich in der Offensive äusserst zurückhaltend. Die Schweizer Torhüter Diego Benaglio und Yann Sommer, der nach der Pause Benaglio ersetzte, mussten nie eingreifen.

Mit Verbesserungspotential nach Brasilien
Mit dem Mini-Sieg geben sich die Spieler noch nicht zufrieden. Stürmer Josip Drmic will noch gefährlicher auftreten: „Wir haben noch viel zu verbessern. Gewisse Sache müssen wir noch anschauen, wie etwa die Chancenauswertung. Der grösste Gegner aber wird für uns die Hitze sein.“ Und wer hat noch Verbesserungspotential? Trainer Ottmar Hitzfeld sieht bei jedem Spieler noch ein Verbesserungspotential: „Dass wir gewonnen haben ist gut für die Moral. Verbesserungspotenzial gibt es aber noch bei jedem Spieler. Wir sind noch nicht fit, vielleicht bei 80 Prozent. Wir werden jetzt intensiv trainieren und uns verbessern.“

Schweiz testet gegen Peru
Am 3. Juni bestreitet die Schweizer Nationalmannschaft, die bei der WM in Brasilien in der Vorrunde auf Ecuador, Frankreich und Honduras treffen, in Luzern den letzten Härtetest vor der Abreise nach Südamerika gegen Peru. Der Test gegen Peru wird sicher noch etwas spannender und aufschlussreicher. Es ist davon auszugehen, dass diejenige Stammelf spielt, die es dann auch an der WM gegen Ecuador richten soll.
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