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26. Juli 2014, 14:27 Kultur Movie

Kino: Thanks for Sharing

Christine Albrecht - Sex, Sucht und Liebe: Das sind wohl die beliebtesten Filmthemen. „Thanks For Sharing“ mischt sie zusammen und kreiert eine lebenslustige Komödie, die aber doch nicht auf ganzer Linie überzeugt.

Nachdem Shame das Thema Sexsucht relativ düster und ernst behandelte, versucht sich Stuart Blumberg mit einer komödiantischen Annäherung am Thema. Hier sind die Sexsüchtigen keine vom Himmel gefallene Adonisse wie Michael Fassbender, sondern angenehm durchschnittlich aussehende Normalbürger. Dafür hat der Film erst mal einen ersten Pluspunkt verdient.

Diese Normalos sind Adam (Mark Ruffalo), Mike (Tim Robbins), Neil (Josh Gad) und Dede (Pink). Alle vier kämpfen mehr oder weniger erfolgreich gegen ihre Sexsucht und haben mit ihren Problemen zu kämpfen: Adam verliebt sich neu, Mike versucht sich wieder mit seinem Sohn zu verstehen und Neil und Dede stehen noch ganz am Anfang ihres Kampfes gegen ihre Sucht. Diese vier Figuren treffen in Meetings immer wieder aufeinander und wachsen dabei zu einer heterogenen, aber verschworenen Gruppe zusammen, die einander über die kleinen und grossen Alltagshürden hilft.

Thanks for Sharing ist im Allgemeinen zwar ein Film, den man sich gerne anschaut, bei dem man ein wenig lacht, sogar ein wenig gerührt ist und über den man eigentlich nichts richtig Schlechtes sagen kann. Er ist nicht offensichtlich schlecht und doch hat man ihn nach dem nächsten Bier wieder vergessen. Regisseur und Drehbuchautor Stuart Blumberg schafft es nicht an die Qualität von The Kids Are All Right anzuknüpfen, bei dem er bereits als Autor dabei war. Das ist einer der Minuspunkte des Films.

Vielleicht liegt es an der Liebesbeziehung zwischen Adam und Phoebe. Zwischen dem gutmütigen Sexsüchtigen und der sportlichen Perfektionistin sollten eigentlich die Funken sprühen wie bei 15-jährigen Teenagern im Schullager. Doch zwischen den beiden herrscht keine Chemie, was weniger am durchaus sympathisch agierenden Mark Ruffalo liegt, als mehr am flachen Schauspiel Paltrows, der man das Verliebt-Sein so gar nicht abnehmen will.

Etwas anders sieht es dafür zwischen Dede und Neil aus. Deren platonische Liebe hat deutlich mehr Fleisch am Knochen und ist um einiges glaubwürdiger, beide wirken angenehm entspannt. In einer der schönsten Momente des Films tanzen sich die beiden wortlos durch die Szene und geben dabei um einiges mehr her als ihr verliebtes Pendant.

Im Grunde ist die Idee, mehrere persönliche Ansätze in ihrem Umgang mir dieser speziellen Sucht, nicht abzulehnen. Doch Thanks for Sharing fehlt das gewisse Etwas, die gewisse Tiefe, die das Ganze interessanter machen könnte.


Bewertung 2.5/5

  • Titel: Thanks For Sharing
  • Land: USA
  • Regie: Stuart Blumberg
  • Drehbuch: Stuart Blumberg, Matt Winston
  • Darsteller: Mark Ruffalo, Gwyneth Paltrow, Tim Robbins, Josh Gad, Alecia Moore
  • Verleih: Ascot Etlite
  • Start: 24. Juli 2014

Fotos von Ascot Elite
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