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2. Oktober 2014, 14:35 Movie Zurich Film Festival

The Equalizer @ Zurich Film Festival

Gregor Schenker - Dieser Rachethriller profitiert immens von Denzel Washingtons Charisma. Aber am Ende ist „The Equalizer“ halt doch nicht mehr als reaktionäre Anti-Russland-Propaganda.

Denzel Wahsington ist Super-Obama: Ein schwarzer Teufelskerl, der die Russenhunde niedermetzelt, statt mit ihnen zu verhandeln. Er macht alles weg, was Slawisch spricht und Tattoos trägt (keine Angst, es sind nur Mafiosi) - bis er am Ende in Moskau landet und dort den bösen Oberrussen Putin, äh, Puschkin elektrifiziert.

Daraus liesse sich eine durchgeknallte Satire machen, etwas in der Art von Team America: World Police. Der Film basiert ja auch auf einer relativ albernen Fernsehserie mitten aus dem Kalten Krieg.
Doch Regisseur Antoine Fuqua und seine Mitstreiter meinen es ernst: The Equalizer ist inszeniert wie ein Arthousedrama, mit langen Einstellungen, düsteren Bildern, wummernden Bässen – und ohne jeden Humor.

Das ist mitunter cool anzusehen, stellt die Filmemacher jedoch als reaktionäre Vollidioten hin. So kompliziert die politischen Beziehungen von Ost und West in der Realität sind, so infantil ist ihr Lösungsvorschlag: Es braucht einfach einen starken Mann, der alle bösen Jungs killt.

Und weil Super-Obama derart übermächtig ist, dass ihm sowieso kein Russen-Untermensch das Wasser reichen kann, ist die Chose auch noch langweilig.

Weitere Vorstellung:

  • So, 5. Okt, 21:00, Arena 5

The Equalizer läuft als Gala Premiere.

Kommentare
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Muriele
Muriele 04.10.2014 um 10:43
sehr gute analyse