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4. November 2014, 12:38 Campus Kultur students.ch International

Schoggi meets Idli

students Redaktion - Students-Userin Kathrin Honegger war für ein Praktikum in Indien. Was sie erlebt hat und wie für sie die Zeit in Indien war, hat sie für uns in einem Praktikumsbericht festgehalten.

Text von Kathrin Honegger

Typisch Schweizerisch oder doch eher Indisch? Diese Frage lässt mich fast nicht mehr los, seit ich zum ersten Mal das swissnex India Büro in Bangalore betreten habe. Die passende Antwort wäre wohl ‚weder noch‘, denn das Spezielle und zugleich Faszinierede ist der einzigartige interkulturelle Mix aus beidem.Bereits die neben dem Eingangstor wehende und von Palmwedeln umsäumte Schweizer Flagge signalisiert, dass sich in dieser etwas abseits vom lärmigen Grossstadttrubel gelegenen ruhigen Oase alles um die Indisch-Schweizerische Verflechtung dreht. Es ist ein Ort, wo man trotz der mehr als 6‘000 km Entfernung von Zuhause mit einem vertrauten Grüezi, Bonjour oder Buongiorno begrüsst wird. Ein Ort, wo sich im Kühlschrank ein grösserer Vorrat an Schoggi auftürmt als in jedem durchschnittlichen Schweizer Haushalt. Ein Ort, wo sich das Heimweh mit Fernweh aufwiegt, wo SchweizerInnen auf InderInnen und InderInnen auf SchweizerInnen treffen und wo vor allem eifrig an einem stärkeren interkulturellen Netz gesponnen wird.

Im Vordergrund der swissnex India Arbeit stehen die Bereiche Bildung, Forschung und Innovation, in welchen Beziehungen aufgebaut, erhalten und vertieft werden und - ähnlich wie die Liebe - eindeutig durch den Magen gehen: Bangalore gilt als ‚Foodies Paradise‘ und auch im swissnex India Team hat sich so manche(r) als FeinschmeckerIn geoutet. Zwar geht natürlich nichts über ein eigenes ‚Home Cooked Meal‘, doch werden auch die aufgetischten Häppchen an einem der nicht ganz seltenen High Teas, Buffets und Dinners sehr genussvoll, wenn auch kritisch, verköstigt. Anregende Gespräche und hitzige Diskussionen lassen sich mit vollem Magen ohnehin besser verdauen. Die berühmte Frage nach dem Essen hat sich nicht zuletzt in so mancher Situation als nützlicher Eisbrecher für die richtig tiefschürfenden Gespräche bewährt.

swissnex India - wie auch die fünf anderen swissnex Offices in Boston, Rio de Janeiro, Shanghai, Singapur und San Francisco - bietet regelmässig Praktikumsplätze für Schweizer Studierende an. Auf diese Weise bekommt man nicht nur in den Genuss eines einzigartigen Auslanderlebnisses, sondern erhält ebenso die Möglichkeit, die Schweizer Hochschullandschaft, fern ab vom Hörsaal, aus einem etwas anderen Blickwinkel kennenzulernen. Jetzt gegen Ende meiner eigenen sechsmonatigen Praktikumszeit im Bereich Academic Relations kann ich auf viele interessante Begegnungen und so manche ungeahnte Herausforderung zurückblicken. Meist waren es im Speziellen die kulturellen Hürden, die es zu überwinden galt. Heute würde ich vieles in vielerlei Hinsicht gelassener angehen und weiss, dass ganz nach Indischer Manier ein zustimmendes Kopfwackeln und ein sorgloses ‚no problem, no problem‘ der effektivste Weg zum Ziel sein kann.

swissnex India ist eine rege genutzte Anlaufstelle für Schweizer Forschende, Studierende und Start-ups. Der Arbeitsalltag spielt sich entsprechend in einem äusserst dynamischen Umfeld ab und eine wirkliche Routine scheint fast nicht möglich. Viele neue Gesichter haben meine Arbeit geprägt, ich habe fleissig Businesscards gesammelt und weiss ehrlich gesagt nicht, ob ich noch jeder dieser Karten das passende Gesicht zuordnen könnte. Die Erfahrung mit swissnex India hat mich allerdings definitiv weit(er) gebracht: Nicht nur konnte ich viel Berufliches dazulernen, auch liess dieses spezielle Indische Erlebnis mein Geografinnenherz deutlich höher schlagen. Dank Business Trips, Wochenendausflügen, und relaxten Strandferien konnte ich ein paar weisse Flecken mehr auf meiner persönlichen Landkarte erschliessen.

Ich reise mit vielen guten Erinnerungen im Gepäck nach Hause und würde ein solches Auslandspraktikum allen empfehlen, die offen sind für eine Lebensschule unter Palmen, im dichten Gedränge eines Mega-Grossstadtjungles.

Nun heisst es also bye bye Idlis, Appams & Co.! Ich werde bestimmt vieles - wenn auch nicht ganz alles - vermissen, und freue mich nach sechs durchgehend tropisch-warmen Monaten auf den kühlen Schweizer Winter.

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Wenn ihr euch auch vorstellen könnten, ein AuslandsPraktikum zu machen, dann findet ihr alle Informationen auf der Website von swissnexindia.

Titelbild von Kathrin Honegger

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