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9. Juni 2015, 18:08 Konzert Music International

Mit dem Sonderzug ins Berliner Olympia Stadion

Christoph Gurtner - Er ist ungefähr 70 Jahre alt und kein bisschen müde. Udo Lindenberg kommt mit der ganz grossen Stadion Show.

Nach dem Udo Lindenberg im Sommer 2014 zum ersten Mal in seiner langen Karriere in zwei ausverkauften Fussballstadien auftrat, gibt es dieses Jahr eine Fortsetzung des musikalischen Wahnsinns. Udo Lindenberg war noch nie ein Mann der leisen Töne. Mit dem Song «Sonderzug nach Pankov» forderte er einen Auftritt in der DDR. Unter den Augen der Stasi durfte er dann auch im Republikpalast in Ostberlin ein Konzert geben. Dies wurde sogleich in der Presse als Zumutung für den guten Geschmack zerrissen. Den eingangs erwähnten Song spielte er an diesem Abend bewusst nicht. Nach dem Mauerfall wurde es ruhiger um den Udonaut und sein Panik Orchester. Einzig durch Drogen- und Alkohol-Eskapaden machte Lindenberg von sich reden. War es das mit dem Mann mit dem Hut und der Zigarre? Nein, zum Glück nicht! Udo Lindenberg kämpfte sich ins Leben zurück. Auch neben der Bühne setzt er sich gegen rechte Gewalt ein. Mit seiner Stiftung unterstützt er Tierschutzprojekte auf der ganzen Welt.

Lindenberg nennt seine Musik Panikrock. Was er darunter versteht, wird einem erst beim Hören eines seiner Best of-Alben klar. Die Bandbreite geht von Rock zu Rock 'n' Roll oder Jazz wie bei «Alles klar auf der Andrea Doria.» Mit seinen Texten regt er gerne zum Nachdenken an. Beim Lied «Wozu sind Kriege da» lässt er ein Kind singen und setzt erst im zweiten Teil des Stücks ein. Einen Tadel bekommt auch Angela Merkel im Song «Angie, das Merkel ich mir» Udo Lindenberg ist bekannt für diversen Frauengeschichten. Doch mit Frau Merkel will er dann doch nicht zu weit gehen, da er nicht so ganz mit ihren Entscheidungen als Kanzlerin einverstanden ist. Sein Charme und Witz kommt immer wieder zum Vorschein. Besonders ernsten Themen gibt er so einen ironischen Blickwinkel.

Seine Konzerte sind immer ein grosses Spektakel. Einfach nur auf die Bühne spazieren passt nicht zu ihm. Am liebsten schwebt er auf die Bühne oder nimmt gleich den Zeppelin, wie er es auf seiner «Ich mach’ mein Ding» Tour gemacht hat. Auf der selben Tour hatte auch Jan Delay einen funkigen Gastauftritt.

Sein bis lang einziges Schweizer Konzert hat Lindenberg letztes Jahr anlässlich dem Moon & Stars Festival in Locarno gegeben. In seinem Jahresrückblick erwähnte er diesen Auftritt als besonders Highlight im Panikjahr 2014.

Nun will es der ehemalige WG Kumpel von Otto Waalkes (sie wohnten in Hamburg zusammen als beide noch unbekannt waren), nochmals wissen und kommt mit seinem Panik Orchester am 14. Juli 2015 ins Berliner Olympiastadion. Man darf gespannt sein wie und mit wem Udo Lindenberg seine Fans überraschen wird.

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