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8. Juni 2008, 17:19 Music Konzert

Review: Fiction Plane@Hafenkneipe

Patrick Holenstein - Zwischen Rettungsringen und Bildern von Schiffen, umringt von Steuerrädern und von der Decke hängenden Möwen standen Fiction Plane auf der Bühne der Hafenkneipe. Sänger Joe Sumner erklärte, sie dürften wegen der Lautstärkeregelungen der Schweiz nur mässig laut spielen. D...

Zwischen Rettungsringen und Bildern von Schiffen, umringt von Steuerrädern und von der Decke hängenden Möwen standen Fiction Plane auf der Bühne der Hafenkneipe. Sänger Joe Sumner erklärte, sie dürften wegen der Lautstärkeregelungen der Schweiz nur mässig laut spielen. Darum begann das Konzert sanft, etwas ruhiger, als man die Musik ab CD kennt. Ob das nun Teil der Show war oder wirklich an der Dezibelregelung lag, sei dahingestellt, jedenfalls klang der Opener Death Machine stark und machte Lust auf mehr.

Je länger das Konzert dauerte, desto besser wurde die Band. Zwischen den Songs erzählte Joe Sumner kleine Geschichten, wie jene des Plüschaffen mit grossem Gemächt (!), der die Band begleiten würde oder schäkerte mit dem Publikum. Dabei liessen die drei Musiker die Songs aber nicht zu kurz kommen, eher im Gegenteil, sie genossen es sichtlich, on stage zu sein. Gegen Mitte des Sets meinte Joe Sumner plötzlich, die Lautstärkenregelung sei der Band nun egal, sie würden spielen, wie sie es immer tun und das Gefängnis einfach in Kauf nehmen. Hier wurden sie nicht nur etwas lauter, sondern auch immer spielfreudiger und rockiger. Sie legten lange, abwechslungsreiche Instrumentalparts aufs Parkett und zauberten spannende Gitarrensolos aus dem Hut. Bei Cigarette setzte die Band ein heftiges Zeichen gegen das Rauchen: „Fuck yourself and fuck your cigarette.“

Seine letzte Ansage beendete der Sänger mit den Worten: „We are Fiction Plane and you are the best.“ Plakativ zwar, funktionieren solche Aussagen doch immer wieder bestens. Das Publikum dankte es ihm und unterstützte die Band ein letztes Mal bei Two Sisters.

Wow, was für ein Konzert! Da stimmte so ziemlich alles. Die Soundeinstellung war angenehm, die Band servierte in bester Laune eine exquisite Songauswahl und die Hafenkneipe hätte als Location kaum perfekter sein können. Hoffentlich hört man von dieser Band noch mehr.

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