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29. Mai 2007, 00:00 CD / Vinyl

Maroon 5 - It Won't Be Soon Before Long

Dominik Mösching - Artist: Maroon 5Album: It Won’t Be Soon Before Long Release: 25.05.2007Label/Vertrieb: Amoctone/Universal Ach, was soll man da sagen. Es gibt Alben, die machen es einem wirklich nicht leicht. Genau so eines ist der zweite Longplayer von Maroon 5, It Won’t Be Soon Before Long....

Artist: Maroon 5

Album: It Won’t Be Soon Before Long

Release: 25.05.2007

Label/Vertrieb: Amoctone/Universal

Ach, was soll man da sagen. Es gibt Alben, die machen es einem wirklich nicht leicht. Genau so eines ist der zweite Longplayer von Maroon 5, It Won’t Be Soon Before Long. Da überzeugen auf der einen Seite Beat-Monster wie Kiwi oder If I Never See You Again, die als geschliffene Rock-R’n’B-80er-Funk-Hybriden den vorgespurten Weg weitergehen – der Erstling Songs About Jane mit der Hit-Single This Love hatte dieses Terrain ja überaus erfolgreich besetzt. Davon zeugen ein Grammy und 10 Millionen verkaufte Exemplare weltweit. Auch die aktuelle Auskopplung Makes Me Wonder kann man auf dieser positiven Seite der Bilanz verbuchen. Denn tatsächlich geniesst das, was hier munter kombiniert wird, trotz aller Massentauglichkeit eine gewisse Originalität.

Ob es allerdings so ist, wie Sänger und Gitarrist Adam Levine behauptet („Diese Platte allerdings, die hört sich nur noch wie eines an: wie Maroon 5“), werden wohl nur eingefleischte Fans bestätigen. Not Falling Apart tönt schon fast frech nach Every Breath You Take (The Police). Can’t Stop erinnert in der Strophe durchaus an Eleanor Rigby (The Beatles). Das süssliche Won’t Go Home Without You dürfte von einem der grossen Vorbilder, Stevie Wonder und seinem I Just Call To Say I Love You, inspiriert sein, und, huch, es tönt ja schon wieder nach The Police.

Zudem blinzeln einem immer wieder ein paar Sekunden die Red Hot Chili Peppers an. Oder doch eher Jamiroquai? Oder hätte das jetzt nicht auch Justin Timberlakes Falsett sein können? „Wir sind in den vergangenen Jahren zu einer eigenständigen Band avanciert, und ich glaube, dass die Leute an diesem Album erkennen werden, wer wir wirklich sind“, erklärt uns Levine. Wie auch immer – im Gegensatz zu Songs About Jane wurden dazu die eingängigen Rock-Riffs zurück gefahren und der Balladen-Anteil leicht erhöht. Leider derjenige Teil ihres Schaffens also, den andere besser beherrschen. Und bei dem Levines Stimme noch stärker polarisiert: Für einige dürften seine Kopfstimmen-Ausflüge und die affektierte Boygroup-Emotionalität die Schmerzgrenze überschreiten.

Groove und Musikalität sind zweifellos vorhanden, gute Ideen auch, aber weil das Ganze absolut perfekt produziert, absolut perfekt gestylt (Cover, Booklet) und deshalb irgendwie mechanisch-steril daher kommt, scheint das Etikett „Mainstream!“ definitiv nicht weit. Doch was immer man da auch sagen mag: Die nächsten Millionenverkäufe sind wahrscheinlich sowieso schon fast im Trockenen.

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