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12. Juni 2007, 00:00 CD / Vinyl

Digitalism - Idealism

Michael Heger - Artist: DigitalismAlbum: IdealismRelease: 08.06.07Label/Vertrieb: Kitsuné/ Virgin „There are loads of rock bands making music for the dance floor. Digitalism make electronic music that everyone can rock to!” (www.thedigitalism.com)Bereits mit ihren Remixen für Daft Punk, di...

Artist: Digitalism

Album: Idealism

Release: 08.06.07

Label/Vertrieb: Kitsuné/ Virgin

„There are loads of rock bands making music for the dance floor. Digitalism make electronic music that everyone can rock to!” (www.thedigitalism.com)

Bereits mit ihren Remixen für Daft Punk, die Klaxons oder Depeche Mode haben Jens Moelle und Ismail Tuefekci, besser bekannt unter dem Namen Digitalism ein erstes Mal in der elektronischen Musikszene auf sich aufmerksam gemacht. Auf dem französischen House Label Kitsuné folgt nun das Debutalbum der beiden Hamburger namens Idealism, ein Album wie gemacht für die Tanzfläche.

Trotz ihrer Herkunft hört sich die Musik von Digitalism so gar nicht typisch deutsch an, wo in letzter Zeit innovative elektronische Musik vor allem aus dem Minimalbereich kam. Digitalism sind das pure Gegenteil zu diesem Trend. Ihre Songs wirken bombastisch. Von Minimalismus keine Spur. Schon eher drängt sich der Vergleich zu Daft Punk auf, womit Jens und Isi öfters konfrontiert werden. Verständlicherweise zeigen sie sich jedoch diesem Vergleich gegenüber nicht sehr abgeneigt. So wenig ihre musikalischen Wurzeln in Deutschland zu suchen sind, so gering ist auch der bisherige Erfolg in ihrem Heimatland. Ganz anders sieht dies in England aus. Auf der Insel ist der Rummel um die beiden Hamburger gewaltig und die Leute stehen Schlange um ihre ausverkauften Konzerte zu sehen.

Digitalism (http://www.virginmusic.ch)

Mit ihrem ersten Wurf Idealism beweisen Digitalism, dass sie den Bogen zwischen Indie und Electro zu spannen vermögen. Paradebeispiel für diese Kombination ist die erste Singleauskopplung Pogo. Das ganze Album strotzt nur so vor Energie, welche vor allem auf der Tanzfläche in ihrer vollen Ausprägung zu erleben sein wird. Die Musik ist äusserst bassbetont und wirkt zuweilen richtig dreckig. Im weitesten Sinne ist Idealism eine Art Rockalbum ohne Gitarren, jedoch mit jeder Menge elektronischem Schnickschnack. Das Endergebnis rockt jedenfalls gewaltig. Songs wie Pogo oder Zdarlight haben den Clubtest bereits bestanden und tausende zum Tanzen gebracht. Neben einem oder zwei Lückenbüsser wie dem nervtötenden Apollo Gize (am treffendsten ist hier Jens Gesang wohl als gewöhnungsbedürftig zu umschreiben) überzeugen vor allem die brachialen Stücke Idealistic und Jupiter Room. Beide sind auf Vinyl schon längere Zeit im Handel erhältlich und sollten dem einen oder anderen Partygänger ein Begriff sein.

Idealism ist alles in allem ein solides Dance-Album. Es dröhnt, kickt und rockt bis zum Abheben, zeichnet sich jedoch nicht gerade durch seine Vielfältigkeit aus. Wohl auch gerade deshalb taugt es eher für ein sich in Extase tanzendes Publikum an der „biggest party ever at home“ (Homezone), als für den Sonntagnachmittags-Hörgenuss in der heimische Stube.

Live erleben kann man die beiden Herren am 14. Juli am Melt! Festival oder einen Tag später am Montreux Jazz Festival.

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