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18. August 2008, 10:08 Movie

Der Mongole

Valerie Sauter - Der Film erzählt vom Aufstieg des legendären Stammesführers Dschingis Khan (Tadanobu Asano), der von der Mongolei aus die ganze Welt erobern wird. Beginn der Erzählung ist der Sommer 1172, in dem der junge Temudgin und späterer Schlächter des Ostens sich seine mekritische F...

Der Film erzählt vom Aufstieg des legendären Stammesführers Dschingis Khan (Tadanobu Asano), der von der Mongolei aus die ganze Welt erobern wird. Beginn der Erzählung ist der Sommer 1172, in dem der junge Temudgin und späterer Schlächter des Ostens sich seine mekritische Frau Borte wählt, der er ein Leben lang treu bleiben soll. Doch sein Versprechen, in fünf Jahren zurück zu kehren und sie zur Frau zu nehmen, kann er nicht halten. Auf der Heimreise wird sein Vater von Feind Targutai vergiftet. Ein Leben der Verfolgung beginnt für den jungen Mongolen, der aus der ihm vererbten Rolle des Khans verdrängt wird. Auf seiner Flucht vor dem Mörder seines Vaters wird er vom ebenfalls jung zur Verantwortung gekommenen Jamukha (Sun Hong Lei) gerettet und die beiden schliessen Blutsbrüderschaft.

Immer wieder wird er von Targutai eingefangen, immer wieder gelingt ihm die Flucht und eines Tages gelangt er zum heiligen Berg des Gottes Tengri, der ihn auf wundersame Weise von seinen Fesseln befreit. Nach Jahren des Eremitendaseins beschliesst der nun erwachsene Dschingis Khan, seine Frau zu finden und zu heiraten. Nach wenigen glücklichen Momenten, in denen es ihm selbstverständlich gelingt, seinen Samen erfolgreich zu platzieren, wird das Liebespaar wieder getrennt, wobei Temudgin verletzt zur Jurte seiner Mutter flüchten kann, und seine Frau von seinen Feinden gefangen genommen wird.

Dies ist nicht die letzte heldenhafte Tat seiner Angetrauten Borte. Als er nach dem Bruch mit seinem einzig ebenbürtigen Herrscher und Blutsbruder an das Königreich Targut als Sklave verkauft wird, scheint alles verloren. Doch es gelingt ihm, seinen Talismann zu Borte zu schicken, die seinem Ruf folgt und ihn aus der Zelle befreit. Er kehrt in seine Heimat zurück, wo sich die beiden epischen Helden Temudgin und Jamukha diesmal in voller Stärke gegenüber stehen. Da sich der gewordene Dschingis Khan mit Gott Tengri gut gestellt hat, spielt auch das Wetter mit und es gelingt ihm eine beinah spirituelle Schlacht zu konzertieren, in der er Jamukha und sein immenses Heer besiegen kann.

Der Film geizt nicht mit Poesie und Bildpracht. Es kann hier nicht darum gehen, den Weg Temudgins zum Khan zu beschreiben, dazu fehlen Informationen. Zu oft wird Temudgin auf wunderliche Weise aus unbequemen Situationen befreit. Und es ist bis zum Schluss schleierhaft, wie er denn nun zur Macht gelangt. Dafür ist der Film voller sinnlich-spirituellen Szenen, die eine subtile Kommunikation zwischen Temudgin und seinen Mitmenschen darstellen sollen. Es gelingt definitiv, mystische Stimmung zu kreieren, die allerdings ab und an durch die erfrischenden Momente der Bruderschaft zwischen Temudgin und Jamukha aufgelockert wird. Sun Hong Lei liefert eine herrliche Interpretation vom antispirituellen Kämpfer, der kämpft, weil es Spass macht, und nebenbei des postguerrialen Saufgelages erfreut.

Alles in allem macht der Film Spass, wenn man sich auf den Epos einlässt. Allerdings sollte die Story nicht zu streng bewertet werden. Der Mongole riecht streng nach Blood-and-Honour Rhetorik, was definitiv durch den Soundtrack bestätigt wird, der teilweise von der mongolischen Punk-Rock Band Altan Urag gestellt wird.

  • Bewertung: 6 von 10
  • Kinostart: 14. August 2008
  • Regie: Sergej Bodrov
  • Drehbuch: Arif Ariyew und Sergej Bodrov
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